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Dank diesem hart erkämpften 2:1-Sieg bekommen die Oltner Zuschauer ein drittes Heimspiel. Schwarzenbach traf zum 1:0 für Olten (33.). Albrecht glich aus (37.). Und Shayne Wiebe erlöste die Powermäuse im Schlussdrittel.
Im 13. Playoff-Spiel lachte dem EHC Olten das Glück. Nach einem harzigen Start fanden die Oltner im vierten Finalspiel über den Kampf ins Spiel und trieben die Langnauer im Schlussdrittel mit ihrer Aufsässigkeit und ihren Kontern zur Atemlosigkeit. Shayne Wiebes Blitztor in der 44. Minute zum 2:1 bedeutete den 2:2-Ausgleich in der Serie. Kaufte Langnau den Gastgebern im ersten Spiel im Kleinholz den Schneid ab, so war es diesmal gerade umgekehrt. Der Heimsieg eröffnet den Oltnern beste Perspektiven für das unabhängig vom Freitagsspiel an der Ilfis schon gesicherte dritte Heimspiel am Sonntag.
Obwohl die dreiseitige grünweisse Choreografie den Match würdig eröffnete, präsentierten sich die Oltner anfänglich noch ohne jene Frische, die sie in den Auswärtsspielen gezeigt hatten. Fast schien es, als müssten sie einer gewissen Müdigkeit zuerst ein Schnippchen schlagen, um als harmonierende Einheit ins Spiel zu kommen. Da waren zwar einzelne beherzte Antritte und Ansätze, doch das grosse Power- und Kombinationshockey liess auf sich warten. Da die SCL Tigers der defensiven Absicherung Priorität zumassen, entwickelte sich trotz wenig Unterbrechungen eine wenig ansehnliche Auseinandersetzung.
Die Langnauer erarbeiteten sich im ersten Drittel leichte Vorteile durch ihren entschiedeneren Drang im Slot. Jedenfalls konnten die Oltner dankbar sein, die erste Sirene ohne Schaden erreicht zu haben. Denn nach Rückstand sah es durchaus aus, als sich die Oltner an der gegnerischen blauen Linie missverstanden und Anton Gustafsson solo auf Michael Tobler zusteuern konnte (13. Minute). Doch der EHCO-Torhüter hielt dabei ebenso dicht wie vier Minuten später, als die Oltner bei ihrem Powerplay nicht brillierten und Adrian Gerber beinahe ein Shorthander glückte.
Olten nützte Strafentheater
Erst im zweiten Drittel kam Oltens Motor langsam in die Gänge. Thomas Studers vergeblicher Sololauf gegen Damiano Ciaccio (24.) signalisierte immerhin, dass das vergebliche Auflaufen der Einheimischen bald ein Ende haben könnte. Codey Burki sah seinen Vorstoss (31.) ebenfalls noch abgeblockt. Doch dann eröffnete die zwischendurch kleinliche Arbitrage den Oltnern die Chance, das Score zu eröffnen und über den Kampf ins Spiel zu finden. Als Sven Lindemann über der ersten von zwei Zweiminutenstrafen brütete, behielt Philipp Wüst vor Ciaccio die Ruhe und bediente Diego Schwarzenbach, der zum 1:0 einschob (33.).
In der Folge verpassten es die Gastgeber in der unmittelbar anschliessenden Überzahl nachzudoppeln und gaben den Lead wieder an die Gäste ab, als sie ihrerseits Opfer des übertriebenen Refeifers wurden. Fabian Ganz und Schwarzenbach wanderten gleichzeitig auf die Strafbank. Olten überstand zwar die so entstehende 29-sekündige doppelte Überzahl der Berner, konnte danach aber auch nicht nachsetzen. Justin Feser verpasste das 2:0, als er zentral vor dem Langnauer Kasten angespielt wurde (36.).
Der Emmentaler Ausgleich war aus Oltner Sicht unglücklich – Tobler liess einen Schuss Kim Lindemanns auf den Stock von Yannick-Lennart Albrecht abtropfen –, doch durchaus verdient. Die Schussüberlegenheit des Qualifikationssiegers war im Mittelabschnitt deutlich (18:8) und eigentlich hätte der Ausgleich schon in der 35. Minute fallen müssen, als Topscorer DiDomenico völlig unbedrängt am linken Pfosten den Puck nur ins Aussennetz flitzen liess.
Shayne Wiebe wie der Blitz
Das verstärkte Körperspiel und Forechecking erlaubte Olten jedoch im letzten Drittel, sich immer besser zu positionieren. «Die SCL Tigers waren zwar im Schlussdrittel geschätzte 80 Prozent im Puckbesitz, doch wir standen immer etwas enger», schilderte Diego Schwarzenbach im Nachhinein. Der erste Torschütze des Abends meinte, dass der EHCO in den letzten 20 Minuten sehr gut gespielt habe. «Wenigstens bis auf ein paar defensive Schnitzer, die wir auswärts nun unbedingt abstellen müssen.» Eng machen wo nötig und die Räume nützen wo gegeben – dieses Motto trug die Platzherren abgesehen von einem mirakulös wehrenden Tobler doch noch zum Heimsieg.
Als beide Teams je um einen Mann reduziert waren, war der Freiraum für einen Blitzvorstoss über die linke Seite vorhanden. Shayne Wiebe überraschte so in der 44. Minute die Langnauer Abwehr, wurde von Feser zentimetergenau angepeilt und traf zum 2:1. Danach waren die Oltner lange Minuten einem dritten Tor näher als die SCL Tigers einem erneuten Ausgleich, insbesondere während eines Powerplays um die 52. Minute. Dennoch war die Partie in der Schlussphase nochmals auf Messers Schneide, als Gustafsson in den letzten 90 Sekunden gleich dreimal brandgefährlich auf Tobler feuerte.
Der bravouröse Oltner Schlussmann gab zu Protokoll, dass er immer an den Sieg geglaubt habe. «Wir spielten schon im letzten Match besser. Nun haben wir 60 Minuten konsequent durchgezogen.» Auch für Diego Schwarzenbach bestand nie ein ernsthafter Zweifel, dass seine Mannschaft das vierte Spiel auf ihre Seite ziehen könnte. «Jetzt sind wir richtig im Final drin», lautete seine Kampfansage an die SCL Tigers. «Jetzt haben alle im Team die 100-prozentige Sicherheit, dass wir sie packen können. Mental besteht zwei Siege vom Titel entfernt keine Frage mehr.»
Olten – Langnau 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Kleinholz. – 6270 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Fischer/Dipietro, Huggenberger/Progin. – Tore: 33. Schwarzenbach (Wüst/Ausschluss Kim Lindemann) 1:0. 37. Albrecht (Kim Lindemann) 1:1. 44. Wiebe (Feser, Meister/Ausschlüsse Schneuwly und Claudio Moggi) 2:1. – Strafen: je 7-mal 2 Minuten.
Olten: Tobler; Meister, Schnyder; Parati, Ganz; El Assaoui, Bagnoud; Grossniklaus, Aeschlimann; Truttmann, Feser, Wüst; Hirt, Schneuwly, Schwarzenbach; Ulmer, Burki, Wiebe; Scherwey, Studer, Weber.
Langnau: Ciaccio; Stettler, Müller; Hecquefeuille, Kim Lindemann; Bonnet, Ronchetti; DiDomenico, Gustafsson, Bucher; Haas, Claudio Moggi, Sven Lindemann; Rexha, Adrian Gerber, Sandro Moggi; Tom Gerber, Albrecht, Wyss.
Bemerkungen: Olten ohne Pargätzi, Schild, Wüthrich (alle verletzt), Brunner, Lüthi und Marolf (alle überzählig). Langnau ohne Nüssli (krank), Lakos, Rüegg, Schlapbach, Tremblay und Zryd (alle überzählig). 44. Pfostenschuss Schwarzenbach. 59:31 Timeout Langnau, das danach ohne Torhüter spielt. Tobler und Albrecht als beste Spieler ihres Teams ausgezeichnet.