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Sport (AZ, BT)
Nach 103 Toren in der Super League und zehn weiteren Treffern für den FC Aarau beendet mit Marco Schneuwly ein Grosser des Schweizer Fussballs seine Aktivkarriere.
Zwei Stürmer haben seit Einführung der Super League im Jahr 2003 mehr als 100 Tore in der höchsten Schweizer Spielklasse erzielt: Spitzenreiter ist Marco Streller, der nach 111 Treffern für den FC Basel vor drei Jahren seine Karriere beendet hat. Gefolgt von einem anderen Marco, von Marco Schneuwly, der es zwischen 2003 und 2018 für YB, Thun, Luzern und Sion auf 103 Tore gebracht hat.
Als Schneuwly vor zwei Jahren zum FC Aarau kam, sprach er vom Ziel, Streller als Rekordtorschütze abzulösen. Dafür hätte es den Aufstieg in die Super League gebraucht, der ein Jahr darauf nach dem 4:0-Hinspielsieg in der Barrage gegen Xamax zum Greifen nah war. Doch dann kam das Rückspiel und die 89. Minute: Der FCA liegt 0:4 zurück und lanciert einen letzten Angriff, an dessen Ende Schneuwly alleine vor dem Xamax-Tor steht: Eigentlich ein Kinderspiel für den Torgaranten, doch wie es manchmal ist im Fussball, drischt Schneuwly aus unerklärlichen Gründen den Ball über statt ins Tor.
Die Szene wird Schneuwly und den FCA für immer verbinden. Doch es wäre falsch, seine zwei Jahre im Brügglifeld auf den vergebenen Aufstiegsball zu reduzieren: Der Fribourger bestätigte in Aarau seinen Ruf als exzellenten Teamplayer, der sich trotz seiner Meriten für keinen Rückwärtsgang zu schade war. Schneuwly war in Aarau kein Knipser mehr (bislang 10 Tore in 57 Spielen), umso mehr jedoch ein Vorbild für die jungen Spieler, die sich von seiner professionellen Einstellung hoffentlich viel abgeschaut haben. Ebendiese jungen Spieler soll Schneuwly künftig beim Sprung vom Junioren- in den Profifussball begleiten: Nicht in Aarau, sondern beim FC Luzern, der den 35-Jährigen als Talentmanager zurückholt.
Neben Schneuwlys Abgang hat der FC Aarau am Donnerstag bekannt gegeben, dass auch die auslaufenden Verträge von Francois Affolter, Damir Mehidic und Giuseppe Leo nicht verlängert werden. Letzterer verlässt, wie der schon vergangenen Woche verabschiedete Markus Neumayr, den FCA per sofort.