HSC SUHR AARAU
Den amtierenden Cupsieger zu Gast - ist es die letzte Rückkehr von Marcel Hess in den Schachen?

Lukas Wernli
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Die NLA-Finalrunde 2018 steuert unaufhaltsam ihrem Ende entgegen - die Playoff-Viertelfinals, für welche sich die sechs Finalrundenteilnehmer bereits mit Abschluss der Hauptrunde Ende Dezember des vergangenen Jahres qualifiziert haben - sie stehen schon bald an und sind wohl bereits irgendwo in den Köpfen der Beteiligten mehr oder weniger presänt. In elf Tagen stehen nun jedoch vorab noch vier Spiele (davon drei zu Hause) auf dem Programm: Am Mittwoch, 07. März 2018 gastiert mit Pfadi Winterthur der amtierende Cupsieger ab 20.00 Uhr im begeisterndsten Hexenkessel, der Schachenhalle Aarau. Für einen ganz Grossen könnte es dabei sein letztes Gastspiel in seinem ehemaligen Wohnzimmer sein.

Als NLA-Rekordspieler (mit bis dato 522 absolvierten Partien), MVP 2015, 112-facher Nationalspieler, 3-facher Cupsieger und mindestens 4-facher Schweizer Meister könnte Pfadi-Captain Marcel Hess am Mittwoch letztmals an jenen Ort zurückkehren, wo seine Bilderbuchkarriere einst 1999 begann. Damals debütierte er im NLA-Team des TV Suhr, blieb diesem bis 2006 treu, feierte zwei Schweizer Meistertitel und setzte seine Karriere danach in Zürich bei Amicitia und später GC Amicitia fort, ehe er 2010 zu Pfadi Winterthur wechselte, bei denen er im Sommer seine Karriere beenden und die Handballschuhe an den Nagel hängen wird. Dies vorausgesetzt, dass Pfadi Winterthur und der HSC Suhr Aarau in den Playoffs (abhängig von den Finalrunden-Schlussrangierungen und dem sportlichen Erfolg bzw. Weiterkommen der Teams) nicht mehr aufeinander treffen sollten.

Mit seinem Team tritt er dabei am Mittwoch als amtierender Cupsieger und dementsprechend als Favorit im Schachen an, obwohl das damalige Saisoneröffnungs- und letzte Gastspiel der Pfader Ende August 2017 noch 20:20-Unentschieden ausging. Seither reüssierten die Winterthurer jedoch in den drei weiteren Duellen (im Hauptrunden-Rückspiel, dem Cup-Halbfinal sowie dem Finalrunden-Hinspiel) mit dem HSC Suhr Aarau jeweils knapp. Wenn die besten Abwehren der Liga aufeinandertreffen ist Spannung entsprechend garantiert.

Während die Winterthur um den langjährigen Cheftrainer Adrian Brüngger jedoch in der Finalrunde noch überhaupt keinen Punkt abgaben (Fünf Siege in fünf Finalrundenspielen) realisierte der HSC Suhr Aarau zwar erst einen Sieg (auswärts gegen den HC Kriens-Luzern, der am Sonntag, 11. März 2018 ab 16.00 Uhr im Schachen gastiert), es handelte sich dabei jedoch um den ersten der Vereinsgeschichte überhaupt. Weil es sich zudem seit dem 18. Februar (Heimniederlage gegen die Kadetten Schaffhausen) auf die Rückkehr in den begeisterndsten Handball-Hexenkessel der Schweiz freut und zum Finalrundenabschluss gar drei der verbleibenden vier Spiele dort austragen darf, rechnet es sich noch Chancen auf weitere Punkte und im Optimalfall gar den Vorstoss auf den fünften Rang (den momentan der HC Kriens-Luzern mit drei Punkten Vorsprung bei einem verbleibenden Direktduell belegt) aus.

Es beeindruckt, dass das seit Saisonbeginn und besonders in der Finalrunde leider stets dezimierte Team, von Cheftrainer Misha Kaufmann angeführt und jeweils taktisch sowie kämpferisch hervorragend eingestellt, unbeirrt seinen Weg geht, grosse Ambitionen verfolgt, jedes Spiel gewinnen und möglichst viele, wertvolle Erfahrungen für die Zukunft mitnehmen will. Entsprechend zollt die HSC-Familie der jungen Mannschaft grossen Respekt, indem sie sie an den Heimspielen stets zahlreich und grandios unterstützte. In der Zuschauerstatistik liegt der HSC Suhr Aarau entsprechend hinter Wacker Thun wiederum auf dem grandiosen zweiten Rang. Finden am Mittwoch wiederum ähnlich viele Handballbegeisterte wie im letzten Heimspiel (gegen die Kadetten Schaffhausen durften 1'350 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüsst werden) den Weg in die Schachenhalle, würde die im letzten Jahr sensationell geknackte, magische Marke von 10'000 Zuschauerinnen und Zuschauern, die die dann insgesamt 10 Heimspiele besucht haben, bereits im drittletzten Heimspiel der Finalrunde geknackt werden. Eine Ambiance, die bestimmt auch den scheidenden Marcel Hess nochmals beeindrucken und die Hoffnung oder gar den Wunsch wecken würde, in den Playoffs nochmals zurückkehren zu dürfen (Träumen sei erlaubt - wir hätten auch nichts dagegen, wenn dies dann gar erst anlässlich des Playoff-Finals der Fall sein würde).

Spätestens am Sonntag wird die magische 10'000er Marke aber wohl ohnehin fallen - eine weitere, beeindruckende Steigerung gegenüber der letzten Saison also, als dies damals im allerletzten Heimspiel der Saison überhaupt gelang. Sinnbildlich für den Aufschwung eines Vereins bzw. einer Familie, die gemeinsam nach Grossem strebt - Schritt für Schritt, mit grossem Aufwand und noch grösserer Leidenschaft. Herzlichen Dank an alle, die uns auf diesem Weg begleiten und unterstützen - HOPP HSC!