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Sport (AZ, BT)
Im April wurde der Vertrag von FCA-Trainer Marco Schällibaum bis Juni 2018 verlängert. Doch seit der Vertragsverlängerung ging es für den FC Aarau sportlich nur bergab. Heisser Kandidat für die Nachfolge von Schällibaum: SC Kriens-Trainer Marinko Jurendic.
Achtung heiss! Wer sich in diesen Tagen beim FC Aarau umhört in Sachen «Cheftrainer», spürt sofort: Die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen, ist gross. Niemand will zu viel verraten, niemand will sich durch eine unüberlegte Äusserung ins Abseits stellen. Punkto Kommunikation wurde in den vergangenen Wochen zu viel Geschirr verschlagen, nun ist Zurückhaltung angesagt.
Trotzdem decken Recherchen der «Aargauer Zeitung» auf: Hinter den Kulissen drehen die Zahnrädchen auf Hochtouren. Der Entscheid des FCA-Vorstandes, ob man Marco Schällibaum über die Saison hinaus als Cheftrainer behalten will oder nicht, steht zwar noch aus. Die entscheidende Sitzung findet Anfang kommender Woche statt. Doch die sportliche Entwicklung der Rückrunde (zuletzt 10 Niederlagen aus 12 Spielen) und der verlorene Rückhalt der Mannschaft lassen eigentlich nur einen Schluss zu: Schällibaum muss gehen.
Mit der Frage, wer den Noch-Trainer beerben soll, beschäftigt sich der FCA nämlich schon länger. Es existiert eine Liste mit Namen, die diskutiert und kontaktiert wurden und mit denen Gespräche laufen. Nun ist aus der Innerschweiz durchgesickert: Ein heisser Kandidat ist Marinko Jurendic.
Der 39-Jährige bestätigt gegenüber der «Aargauer Zeitung», mit dem FC Aarau in Kontakt zu stehen: «Ja, wir führen Gespräche. Das Interesse ehrt mich natürlich.» Und weiter: «Grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt, mehr vom FC Aarau zu hören.» Vergangene Woche wurde Jurendic von den FCA-Verantwortlichen kontaktiert. Nach einer Bedenkzeit und Rücksprache mit der Klubleitung des SC Kriens hat er am Montag in konkrete Gespräche eingewilligt.
Doch wer ist dieser Jurendic? Als Spieler war er Stürmer und mehrheitlich in der 1. Liga aktiv. Für den FC Luzern und den SC Cham bestritt er 35 Partien in der Challenge League (3 Tore). Seine Trainerkarriere begann beim Verband als Stürmerbetreuer der Junioren-Nationalmannschaften; noch heute ist er beim SFV als Assistent des technischen Direktors Laurent Prince angestellt.
Im Frühling 2014 hat er den SC Kriens übernommen und dort eine Spitzenmannschaft in der Promotion League geformt. Im vergangenen Winter lag Kriens auf Aufstiegskurs, doch der Ausfall einiger Schlüsselspieler liess die Innerschweizer noch hinter Rapperswil zurückfallen. Trotzdem könnte Kriens in die Challenge League aufsteigen, sollte an Mittwoch entweder Wohlen oder Chiasso die Lizenz verweigert werden.
Jurendic gilt seit Jahren als grosses Trainertalent. Die Zeit für den Sprung ins Profigeschäft scheint nun gekommen, nachdem er in der Vergangenheit mehreren Vereinen absagte, darunter vor knapp einem Jahr dem FC Wohlen. Auch jetzt ist Aarau nicht der einzige Interessent für die Dienste von Jurendic, ihm liegen mehrere Anfragen vor. Kriens-Präsident Werner Baumgartner würde einen Abgang von Jurendic zwar bedauern, ihm jedoch keine Steine in den Weg legen: «Wir kämpfen um ihn. Doch würde er gehen, kann ich sagen: Sein neuer Arbeitgeber bekäme in jeglicher Hinsicht einen Top-Trainer.»