Ohne den Einsatz der 500 Helfer gäbe es im Fricktal kein Kantonalschützenfest. 8000 Schützen werden an den 13 Schiesstagen des 29. Aargauer Kantonalschützenfests zwischen dem 15.Juni und dem 8. Juli erwartet.
8000 Schützen werden an den 13 Schiesstagen des 29. Aargauer Kantonalschützenfests zwischen dem 15.Juni und dem 8. Juli erwartet. Auf acht Schiessanlagen im Fricktal wird von früh bis spät für Kränze, Preise und Gaben die Zielscheibe ins Visier genommen. Für einen reibungslosen Schiess- als auch Festbetrieb braucht es jahrelange, minutiöse Planung und eine kleine Armee von Helfern.
«Schon 2006 hatten wir die erste Sitzung von vielen», erklärt OK-Mitglied und Schiesskomitee-Chef René Schweizer, seit 2009 liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Täglich seien heute gut 500 Ehrenamtliche auf den Schiessständen und den Gastwirtschaften im Dienst, weiss der Präsident des Schützenvereins Hornussen. Auch Peter Stadler, eidgenössischer Schiessoffizier, zieht nach der Hälfte des Grossanlasses eine positive Bilanz. «Die Helfer leisten hervorragende Arbeit und sorgen für einen runden Schiessbetrieb.» Das zeige sich auch mit den ersten Feedbacks der Wettkämpfer.
Zum zweiten Mal in 30 Jahren
Da in der ersten Woche nur 50-Meter geschossen wurde, sei das für alle wie ein Testlauf gewesen, ergänzt Pressechef René Birri, Birri ist der einzige Nichtschütze im OK. «Ich schiesse dafür mit der Kamera», so der gelernte Schriftsetzer und Kommunikationschef des Aargauer Schützenverbandes. Es sei aber vor allem ein Fest von Schützen für Schützen. Sicherheitsverantwortlicher Stadler fügt an: «Darin liegt der Erfolg, jeder weiss, worum es geht.» Einer derer, die mit Sicherheit bestens Bescheid wissen, ist der 80-jährige Fricker Hermann Herzog.
Auf der Regionalen Schiessanlage (RSA) in Oeschgen steht der passionierte Sportschütze an der Munitionsausgabe. Die ohrenbetäubenden Geschosse der 300-Meter-Gewehr-Schützen im Hintergrund erinnert er sich: «Beim letzten Kantonalen im Fricktal war ich OK-Vizepräsident. Das war 1983.» Der ehemalige Präsident des RSA und elfmalige Teilnehmer am Eidgenössischen Schützenfest sagt lachend: «Solange ich noch was treffe, schiesse ich weiter.»
Gegen Abend, während sich die Athleten zur Abrechnung begeben und Preisgeld, Naturalgaben und Kränze einlösen, trifft sich das OK-Team um Vizepräsident André Bisig im Festzentrum Eiken zum abschliessenden Tagesrapport. Erlebnisse und Probleme werden ausgetauscht und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Finanzchef Christian Gasser hat aber noch lange nicht Feierabend, denn die Tagesabrechnung wartet auf ihn. Der ehemalige Finanzverwalter von Möhlin hat das Budget von 1,6 Millionen Franken bis ins kleinste Detail geplant, dies erleichtere nun viel. «Ohne mein Fachwissen könnte ich diesen Job nicht machen.» Wegen des reibungslosen Betriebs herrscht aber eine zufriedene und heitere Stimmung.
Ein Mann, welcher «für das Fest lebt» und «die vielen Puzzleteile von Anfang an passend zusammengesetzt hat», wie René Birri sagt, fehlt jedoch: Den OK-Präsidenten Willy Blaser hat, nach aufopfernder Leistung, eine Krankheit in die Knie gezwungen. «Bald ist er aber zurück», freut sich sein Vize Bisig, und er könne am offiziellen Tag des Kantonalschützenfestes am 30. Juni mittun, wenn dem Fricktal in Möhlin die Kantonsfahne überreicht wird.
Mit der Fahne nach Zofingen
Der aktive Teil des Festes endet für die besten Schützen am 8. Juli bei den Festsieger-Ausstichen. Am 15. September trifft sich die grosse Schützenfamilie nochmals zum Absenden in Kaisten, wo die Ränge verlesen und die Sieger- und Ehrengaben aus dem beeindruckenden Gabentempel verteilt werden. (Fortlaufende Rangliste auf www. agksf2012.ch) Das 29. Aargauer Kantonalschützenfest im Fricktal endet für das OK aber erst in fünf Jahren. «Wir schliessen ab, wenn wir beim nächsten Kantonalen in Zofingen mit der Fahne einmarschieren», sagt René Schweizer. Schiessoffizier Stadler fügt an: «Aber wenn alle Schüsse gefallen sind, dann gönnen wir uns eine Siegeszigarre.»