2. Liga inter
Das Aargauer Sextett hat seine Spuren hinterlassen

Nicht weniger als sechs Aargauer Teams mischen in der 2. Liga inter mit. Wir ziehen zur Saison-Halbzeit eine Zwischenbilanz.

Fabian Sanginés
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Lenzburg und Wohlen U23 – zwei positive Überraschungen der bisherigen Saison im direkten Duell.

Lenzburg und Wohlen U23 – zwei positive Überraschungen der bisherigen Saison im direkten Duell.

roland jaus

Mit dem Abstieg von Zofingen und der Promotion des FC Lenzburg hat die Aargauer Gemeinde in der 2. Liga interregional auf diese Saison hin Zuwachs bekommen. Nach der Hinrunde befinden sich die Teams auf gutem Weg, dass auch in der kommenden Spielzeit weiterhin mindestens sechs Mannschaften aus dem «Rüebliland» in dieser Klasse vertreten sein werden.


Die Überlebenskämpfer: Einen richtig schwachen Start erwischte der SC Schöftland. Die ersten sieben Spiele gingen verloren. «Trotz der Negativserie steckte weder die Mannschaft noch der Trainerstab den Kopf in den Sand», so Coach Hansruedi Birrer. Nach 13 Runden steht Schöftland mit 11 Punkten zwar noch immer auf dem vorletzten Rang – das rettende Ufer ist aber nur noch einen Punkt entfernt. «Mit einer guten Wintervorbereitung werden wir in der Rückrunde sicher nicht schwächer sein als in den letzten sechs Partien»(Anm. der Red.: Nur noch eine Niederlage), zeigt sich Birrer zuversichtlich.

Gerade mal drei Punkte vor Schöftland steht in der «Aargauer» Gruppe 3 der FC Gränichen. Besonders in der Offensive erweist sich der Abgang von Torgarant Vojan Cvijanovic zum SC Zofingen als äusserst schmerzhaft: Mit 15 Toren stellt Gränichen die zweitschwächste Offensive der Gruppe. Dennoch ist das Potenzial für eine ruhige zweite Saisonhälfte da. Dass die GelbSchwarzen als einziges Team den Spitzenreiter Moutier bezwingen konnten, untermauert diese Tatsache.


Die jungen Wilden: Eine Platzierung in den Top 6 lautete das ambitionierte Ziel des FC Wohlen U23. Eine weitere Saison im Kampf gegen den Abstieg wollte Trainer Mirko Pavlicevic um jeden Preis verhindern. Ein Vorhaben, das zur Saisonhälfte gelungen ist: Mit 22 Punkten (und einem Spiel weniger) stehen die Freiämter auf dem vierten Tabellenrang. «Mit etwas mehr Erfahrung hätten wir locker 4 bis 6 Punkte mehr auf dem Konto – dennoch bin ich mit der Entwicklung meiner jungen Mannschaft sehr zufrieden», bilanziert Pavlicevic.

Ebenfalls zufrieden ist Herbert Koitzsch, Übungsleiter beim FC Lenzburg: «Als Aufsteiger und mit einer derart jungen Truppe bin ich positiv überrascht, wie wir uns in den ersten 13 Spielen geschlagen haben», sagt der routinierte Trainer. Koitzsch sieht seine Mannschaft spielerisch «ganz oben», Aufwand und Ertrag stimmten aber – auch mangels Erfahrung auf diesem Niveau – noch nicht ganz überein. Trotz der geringeren Anzahl an Derbys im Vergleich zur letztjährigen Saison in der 2. Liga Aargau erfreut sich der Trainerfuchs ausserdem an einem grösseren Zuschaueraufmarsch auf der heimischen Wilmatten.

Auf diese Saison hin wurde das Team Aargau U21 in die spiel- und finanzstarke Gruppe 5 mit den Zürcher und Basler Teams verlegt. Lange Zeit mischten die jungen Aargauer ganz vorne in der Gruppe mit – in den letzten zwei Spielen setzte es aber gegen den ungeschlagenen Leader Höngg und das «Starensemble» United Zürich mit sechs ehemaligen Super-League-Akteuren, zwei Niederlagen ab. So stehen die Aargauer Talente mit 22 Punkten zur Halbzeit auf dem 6. Rang. Weit weg von Abstiegs- und Aufstiegsplätzen (je 11 Zähler Differenz) kann Trainer Charles Grütter seine Schützlinge auch in der Rückrunde in aller Ruhe für höhere Aufgaben vorbereiten.


Der Aufstiegsaspirant: Es war ein bitterer Moment: Nach elf Jahren 1. Liga musste der SC Zofingen im vergangenen Sommer für die unbeliebte 2. Liga inter planen – es folgte ein Umbruch im Team. Dieser scheint fürs Erste gelungen zu sein. Das Ziel, die unmittelbare Rückkehr in die 1. Liga, ist nach einer starken Vorrunde realistisch. Gemeinsam mit Goldau steht Zofingen an der Spitze der Gruppe 4. «Die neuen Spieler haben sich schnell und gut integriert. Wenn wir so weiter machen, liegt der Wiederaufstieg sicher drin», zeigt sich Trainer Nino Lombardi zufrieden mit der Hinrunde seiner Schützlinge. Dennoch sieht Lombardi Verbesserungspotenzial: «Wir müssen noch etwas flexibler werden. Taktisch ist das Team noch nicht da, wo ich es gerne haben möchte.» Eine Aussage, die durchaus als Kampfansage an die Innerschweizer Aufstiegs-Mitkonkurrenten aus Goldau und Buochs verstanden werden darf.