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Sport (AZ, BT)
Der Hottwiler Ciril Grossklaus steht vor seiner zweiten WM-Teilnahme. In Rio de Janeiro will Grossklaus Grosses erreichen und träumt sogar von einer WM-Medaille. Auch mit dabei sein wird sein Teamkollege vom JJJC Brugg Michael Iten.
«Wenn du an eine WM gehst ohne Wunsch nach einer Medaille, kannst du auch gleich zu Hause bleiben», erklärt Ciril Grossklaus und lacht. Der Hottwiler Judoka vom JJJC Brugg steht vor seiner zweiten WM-Teilnahme in Rio de Janeiro – dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2016.
In seiner Gewichtsklasse bis 90 kg ist der 22-Jährige auf Platz 38 vorgestossen. Geht das so weiter? «Ich habe noch Potenzial nach oben. Das Ziel ist die Weltspitze», meint Grossklaus. Nach seinem Sieg am European Open in Tallinn und dem dritten Platz am Grand Prix von Miami darf sich der Hottwiler an der WM durchaus etwas erhoffen.
Das wird aber eine knifflige Angelegenheit. Die Konkurrenz ist stärker als an den letzten Wettkämpfen. Doch blickt der Brugger Judoka mit viel Selbstvertrauen voraus. «Ich kann befreit kämpfen, ich bin ja kein Medaillen-Kandidat. Zudem kann ich mit Freude auf die Matte treten, ich mache ja schliesslich das, was ich will», erklärt Grossklaus, der grundsätzlich nur von Kampf zu Kampf schaut.
In den letzten Jahren sei er jeweils zu nervös gewesen und habe sich zu viele negative Gedanken gemacht, doch nun könne sich der 22-Jährige nur noch auf den Kampf und die Technik konzentrieren. «Ich denke nur noch daran, wie ich meinen Gegner legen kann», meint er. Kurz vor der Weltmeisterschaft geht es nun noch um den Feinschliff. «Wir sind gut vorbereitet. Jetzt geht es noch darum, richtig spritzig und saftig zu werden», erläutert der Hottwiler schmunzelnd.
Als eine Hauptprobe für die Olympischen Spiele von 2016 will er die WM in Rio nicht ansehen. «Es ist zwar nicht schlecht, das Klima und die Umgebung zu spüren, aber die Qualifikation beginnt erst im nächsten Jahr», so Grossklaus. Bis Rio 2016 wird der Hottwiler aber trotzdem als Vollprofi weiterfahren. Der Unterschied ist gross: «Du hast viel mehr Erholungszeit, deshalb bist du im Training viel frischer und hast mehr Energie.»
Neben Grossklaus steht auch Michael Iten im Aufgebot der Schweiz für die WM. Die beiden Brugger Teamkollegen stehen gemeinsam vor ihrer zweiten Teilnahme an diesem Grossanlass. Der 26-jährige Wirtschafts-Student darf die Reise nach Brasilien nach Rang fünf an der Universiade in Kazan – wo er sogar die Nummer drei der Welt geschlagen hat – und dem Silberplatz am European Open in Tallinn ebenfalls mit breiter Brust antreten. Die guten Resultate haben auch Iten Aufschwung verliehen. «Ich bin sehr gut in Form, bleibe aber realistisch. Ich will das Maximum rausholen. Im Judo entscheidet immer auch noch Losglück und Tagesform», erklärt Iten, «an einem guten Tag kann man viel erreichen.»