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Sport (AZ, BT)
Besser gespielt, klares Chancenplus: Optisch hat der FC Aarau gegen Schaffhausen die erforderliche Reaktion gezeigt. In der wichtigsten Disziplin aber besteht dringend Verbesserungsbedarf.
1:3 in Wil, 1:2 gegen Schaffhausen: Der FC Aarau ist resultatmässig denkbar schlecht aus der Winterpause gekommen. Die Folge: Thun, Winterthur und Schaffhausen sind in der Tabelle vorbeigezogen, Aarau liegt mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz auf Rang 6, nach Verlustpunkten auf Rang 5.
Ist der Höhenflug aus dem Vorjahr gestoppt? Die nackten Zahlen bejahen diese Frage. Doch es gibt auch die andere Sichtweise: Während gegen den FC Wil Leistung und Resultat schlecht waren und der FC Aarau verdient 1:3 verlor, entsprach das Skore gegen Schaffhausen nicht dem Geschehen auf dem Rasen. Spielerisch zeigte der FC Aarau gegen die Munotstädter die geforderte Steigerung, so dass Trainer Stephan Keller nach dem Schlusspfiff konstatierte:
«Fussballerisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir hatten die bessere Spielanlage als der Gegner. Einzig an der Chancenverwertung müssen wir arbeiten.»
Die Spielstatistiken geben Keller Recht: Aarau hatte deutlich mehr Ballbesitz (61:39 Prozent) und fabrizierte zehn Schüsse aufs gegnerische Tor (Schaffhausen zwei). Das zwischenzeitliche 1:0 durch Captain Zverotic fiel nach der achten (!) Grosschance für den FCA, gespielt waren da knapp 36 Minuten. Zuvor sündigten Stojilkovic, Schneider, Schwegler und Co. phasenweise im Minutentakt.
Die Partie hätte also schon zur Halbzeit zu Gunsten des Heimteams entschieden sein müssen - auch schon bei einer nur halbwegs effizienten Chancenauswertung wäre dies so gewesen. Nochmals Keller:
«Wir haben im Training sehr oft aufs Tor geschossen und dabei hohe Qualität bewiesen. Umso bitterer, dass wir ausgerechnet daran gescheitert sind, als es ernst galt.»
Vorwerfen lassen müssen sich die Aarauer, dass sie nach dem Seitenwechsel und dem schnellen Ausgleichstreffer (Prtajin 50. Minute) nicht so druckvoll nach vorne spielten wie vor der Pause und sich entsprechend nur noch zwei klare Torchancen erspielen konnten.
Eine Lehrstunde in Sachen Effizienz lieferte der Gegner ab: Zwei Mal flog der Ball auf das Tor von FCA-Goalie Simon Enzler, zwei Mal landete er im Netz. Ein gebrauchter Abend für Enzler, der sonst keine Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen und den bei den Gegentoren keine Schuld traf. Indes stellten sich seine Vorderleute zwei Mal ungeschickt an.
Trainer Keller: «In den Strafräumen werden die Spiele entschieden. Dem Gegner in der Offensive und in der Defensive weh zu tun, ist der nächste Schritt, den unsere junge Mannschaft nun machen muss.»
Besser gespielt, mehr Torchancen als der Gegner und trotzdem verloren: Das erinnert an die ersten zwei Saisonspiele, die der FCA auf diese Weise gegen Wil und Winterthur verlor. Am dritten Spieltag hiess dann der Gegner Chiasso, Aarau spielte schlecht, gewann aber 2:1 und lancierte die Erfolgswelle, die ihn vor der Winterpause zwei Punkte an Leader GC heranspülte.
Wiederholt sich dies am nächsten Freitag in Kriens? Der FC Aarau ist auf drei Punkte angewiesen, um den Anschluss an die vordersten Plätze nicht zu verlieren. Die Art und Weise ist egal. Schlusswort Keller: «Ich bin positiv, dass wir bald wieder gewinnen.»