Am Dienstagabend (ab 20.30 Uhr im AZ-Liveticker) empfängt der FC Aarau den FC Wil im Brügglifeld. Gegen die Ostschweizer haben die Schützlinge von Trainer Stephan Keller noch eine Rechnung aus der Vorsaison offen.
In seinem siebten Saisonspiel trifft der FC Aarau am Dienstagabend (ab 20.30 Uhr im AZ-Liveticker) im Stadion Brügglifeld auf den FC Wil, den aktuellen Tabellensiebten der Challenge League. Nach dem Unentschieden (1:1) in der Meisterschaft in Yverdon und dem Cupauftritt in Paradiso (1:0) geht es für die auf Tabellenplatz vier gesetzten Aarauer darum, den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Und wohl auch ein wenig darum, eine historische Schmach vergessen zu machen.
Der FC Wil gehört seit vielen Jahren zum Inventar der zweithöchsten Spielklasse des Landes. Trainer kamen, Trainer gingen, die einzige Konstante war meist eine Abschlussplatzierung im mittleren bis hinteren Bereich der Tabelle. So geschehen auch Ende Mai, als die Ostschweizer die Spielzeit auf Rang sieben abschlossen.
Es war dies die erste Saison von Alex Frei im Amt als Cheftrainer. Im Rekordtorschützen der Schweizer Nationalmannschaft summiert sich das Gros der Aufmerksamkeit, die dem Verein von der Allgemeinheit zuteilwird. Bei seiner Debütsaison manövrierte der 42-Jährige seine Mannschaft erfolgreich zum Klassenerhalt. Und obwohl die Wiler letztlich nur drei Punkte Vorsprung auf Absteiger Chiasso aufwiesen, war die Gefahr eines Abstiegs nie wirklich imminent. Bezeichnend war, dass der FC Wil vom 17. Spieltag an bis zum Schluss von seinen Kontrahenten nie vom siebten Tabellenplatz verdrängt wurde.
Eine Reihe von Spielern haben den Klub vor dieser Spielzeit verlassen, darunter auch Jan Kronig, der nun beim FC Aarau in der Innenverteidigung spielt. Vielversprechend sind die beiden Neuzuzüge Sofian Bahloul (kam vom FC Chiasso) und Josias Lukembila, der in der Vorsaison bei Lausanne-Sport unter Vertrag stand. Bahloul gelangen in der bisherigen Saison bereits drei Treffer, vor Wochenfrist gegen Thun schoss auch Lukembila, Bahlouls Gegenpart auf dem Flügel, sein erstes Tor.
Der FC Wil hat bislang zwei Siege errungen, dreimal verloren und einmal Unentschieden gespielt. Die Vollerfolge gab es gegen Yverdon (3:0) und Kriens (2:0), Niederlagen setzte es gegen Vaduz (2:3), Winterthur (1:3) und Xamax (0:3). Gegen Thun trennten sich die Wiler 2:2. Das ergibt insgesamt sieben Punkte und – wie könnte es anders sein – den siebten Tabellenplatz.
Beim Gedanken an den Gegner vom Dienstag dürfte bei manch einem FCA-Anhänger ein ungutes Gefühl in der Magengegend aufsteigen. Der FC Wil nämlich war es, der der Elf von Trainer Stephan Keller in der Vorsaison die empfindlichste Niederlage der ganzen Saison zufügte. 0:7 verlor der FC Aarau am 20. April im Stadion Bergholz. Es war ein Auftritt, der mit dem Prädikat «Totalschaden» trefflich umschrieben werden konnte.
Von den vier Aufeinandertreffen gegen Wil gewannen die Aarauer 2020/21 nur eines. Neben dem angesprochenen 0:7 gab es zwei 1:3-Niederlagen, einmal zu Hause, einmal auswärts.
Wie üblich gestaltet sich eine Prognose über die Aarauer Startaufstellung schwierig, da Trainer Stephan Keller auch auf Schlüsselpositionen nicht davor zurückschreckt, Änderungen vorzunehmen. Gegen Yverdon erhielt in der Innenverteidigung etwa Marco Thaler den Vorzug gegenüber Jan Kronig, und Jérôme Thiesson startete anstelle von Raoul Giger als Rechtsverteidiger. Möglich auch, dass Neuzuzug Imran Bunjaku (Torschütze gegen Yverdon) eine Chance von Beginn erhält. Ebenso könnte der neue Stürmer Gobé Gouano zu seiner Premiere im FCA-Dress kommen, wenn auch vermutlich nicht in der ersten Elf.
Unklar ist derweil, ob der am Montagabend neu verpflichtete Torhüter Rafael Zbinden für den Match gegen Wil bereits spielberechtigt sein wird. Falls ja, könnte Zbinden den Platz auf der Ersatzbank einnehmen.
Der FC Aarau gewinnt sein Heimspiel gegen den FC Wil mit 2:1.