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Sport (AZ, BT)
Das Kantonalschwingfest in Brugg bot den Zuschauern ein wahres Wechselbad der Gefühle. Am Schluss setzte sich der Solothurner Bruno Gisler gegen seinen Kantonsrivalen Marcel Kropf.
Das Kantonalschwingfest in Brugg bot den 4500 Zuschauern ein wahres Wechselbad der Gefühle: Enttäuschung über die dürftige Darbietung der Aargauer «Bösen», Entsetzen über die Verletzung von Stargast Armon Orlik, Anerkennung für den Tagessieg des Solothurner Oldies Bruno Gisler im Schlussgang gegen seinen überraschenden Kantonsrivalen Marcel Kropf.
Das eigentliche Meisterstück gelang dem 33-jährigen Gisler im fünften Gang, als er im Generationenduell der sportlichen Schwergewichte den bis anhin bestechend auftretenden Orlik auskonterte. Der Jubel blieb dem Landwirt mit Hof in Rumisberg indes im Halse stecken. Gegner Orlik fiel derart unglücklich aufs Genick, dass er regungslos liegen blieb und minutenlang weder Beine noch Arme bewegte. Die Zuschauer im ausverkauften Stadion waren auf einen Schlag mucksmäuschenstill. Man musste mit dem Schlimmsten rechnen.
Noch im Sagmehlring wurde der Bündner Überflieger der letzten Saison, der bis zum Kampf gegen Gisler 2017 ungeschlagen war, vom Notfallarzt versorgt. Nach unendlich lang erscheinenden Minuten dann die Entwarnung: Orlik richtete sich auf und verliess die Arena unter dem tosenden Applaus des Publikums auf eigenen Füssen.
Im Schlussgang sah sich der ebenfalls erleichterte Bruno Gisler überraschenderweise dem Mümliswiler Marcel Kropf gegenüber. Dieser lag trotz der Niederlage im zweiten Gang gegen den starken Urner Gast Andi Imhof nach fünf Gängen einen Viertelpunkt vor dem Innerschweizer. Einerseits dank zwei eher einfache Siege gegen Nicht-Kranzer, anderseits dank dem Husarenstück im fünften Gang mit der Maximalnote gegen Mario Thürig.
Im Schlussgang belauerten sich die beiden Trainingspartner während mehrerer Minuten, ehe Gisler seiner Favoritenrolle gerecht wurde und den drei Jahre jüngeren Kropf mit Fussstich ins Sagmehl beförderte. Der verdiente Lohn für Schwinger Bruno: Muni Bruno.