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Sport (AZ, BT)
Nach vier Siegen im Cup und in der Meisterschaft schwebte der FC Aarau auf Wolke sieben. Beim 0:7 gegen den FC Wil folgte allerdings der grosse Absturz.
Beginnen wir mit Zahlen und Fakten: Der FC Aarau spielte von 1981 bis 2010 in der höchsten Spielklasse. Nach dem Abstieg in die Challenge League 2010 verloren die Aarauer am 7. November des gleichen Jahres in Biel mit 1:7. Das war die höchste Niederlage in der zweithöchsten Spielklasse bis zum 20. April 2021. Bis zum 0:7 auf dem Kunstrasen im Stadion Bergholz, in dem die Mannschaft von Trainer Stephan Keller während der ersten Halbzeit innert einer guten Viertelstunde fünf Treffer kassierte und schliesslich sang- und klanglos unterging.
Für Keller ist die hohe Niederlage gegen Wil nicht erklärbar: «Im letzten Spiel im Brügglifeld haben wir den FC Wil mit 3:0 geschlagen und hätten eigentlich ähnlich hoch gewinnen müssen wie wir jetzt verloren haben», sagt der FCA-Trainer. «Wir haben zuletzt eine starke Serie hingelegt und uns auch diesmal gut auf den Gegner vorbereitet. Was bei den fünf Gegentoren Mitte der ersten Halbzeit passiert ist, ist verrückt. Aber es ist ein Fakt, den wir akzeptieren. Beim FC Wil habe ich immer das Gefühl, dass der FC Aarau auf diesen Gegner wie ein rotes Tuch auf einen Muni wirkt.»
Keller will dieses 0:7 möglichst schnell abhaken und sich auf das Spiel am nächsten Freitag gegen den FC Winterthur fokussieren. «Wir wollen nach diesem Schlag ins Gesicht nach vorne schauen», sagt er.
«Das Spiel gegen Winterthur wird zeigen, aus welchem Holz die Mannschaft geschnitzt ist. Es ist klar, dass ich von allen Beteiligten eine Reaktion erwarte.»
Stephan Keller ist einen Tag nach der hohen Niederlage gegen den FC Wil zwar enttäuscht, stellt sich nach den mehrheitlich starken Leistungen in der Rückrunde aber voll und ganz hinter seine Mannschaft. So richtig sauer machte ihn allerdings ein rüdes Foul von Wils Captain und Haudegen Philipp Muntwiler an Kevin Spadanuda nach einer Stunde an der Mittellinie. «Diese Attacke von hinten war für mich trotz allem der Lichtblick des Abends», sagt er. Wie bitte? «Ja», fügt Keller hinzu. «Dieses Foul hätte für unseren Spieler verheerende Langzeitschäden nach sich ziehen können, die weit über eine Kanterniederlage hinaus gehen. Ich bin ganz einfach nur froh und erleichtert, dass sich Kevin Spadanuda nicht schwer verletzt hat.»