Das hat man sich beim FC Baden anders vorgestellt. Ungläubige Blicke wanderten in der Pause des Qualifikationsspiels der Aufstiegsspiele gegen den SC Cham auf die Anzeigetafel – 0:3 für die Gäste. «In den Aufstiegsspielen ist es nur noch eine Willensfrage», meinte Baden-Trainer Thomas Jent vor dem Spiel.
Dies machte der überlegene Leader der Gruppe 2 vor und zeigte den Hausherren deren Grenzen auf. Das Übel nahm schon früh seinen Lauf – und das obwohl der SC Cham wegen seinen orangenen Trikots auf das Auswärtsdress des FC Baden zurückgreifen musste.
Die weissen FCB-Leibchen schienen den Innerschweizern aber Glück zu bringen. In der zehnten Minute legte sich Cyrill Gasser den Ball zum Corner – und schon jubelten die Gäste. Dominic Schilling kam frei zum Kopfball und liess sich nicht zweimal bitten – 0:1.
Wieder Tor nach einem Standard
Zehn Minuten später war es wieder ein Eckball, der Chamer Glücksgefühle hervorrief. Der Kopfball von Pascal Bader, der in seiner Karriere auch schon für den FCB auflief, wurde erst geblockt, der Verteidiger kam aber gleich noch einmal an den Ball und haute diesen in die Maschen.
Keine Chance für Baden-Schlussmann Predrag Pribanovic, der in dieser Partie wirklich nicht zu beneiden war. Doppelt bitter für die Esp-Truppe: Der Eckball wäre vermeidbar gewesen und entstand durch ein Missverständnis zwischen Routinier Giuseppe Rapisarda und Pribanovic – 0:2.
«In der ersten Halbzeit haben wir nicht gewusst, wie wir dagegen halten können», resümierte Jent. Das Spiel der Badener war in dieser Phase geprägt von Abstimmungsschwierigkeiten. Das junge Team musste schon länger nicht mehr einem Rückstand hinterherlaufen.
Nun braucht es ein Wunder
Die Badener schienen von der Rolle zu sein. Die Quittung dafür gab es in der 26. Minute. Wiederum war es Bader, der die Gastgeber immer mehr ins Elend schoss. Wiederum entstand das Tor nach einem Standard, diesmal einem Freistoss. Und wiederum brachten die Badener den Ball nicht aus der Gefahrenzone – 0:3.
Die Reaktion bleibt auch in der zweiten Halbzeit aus. Vielmehr versuchten die Gäste mit Nadelstichen noch einen drauf zu setzen. Einen dieser Konter nutzte Roman Herger, ebenfalls ein ex-Badener, zum Schlussstand. Damit war die Ernüchterung komplett – 0:4.
«Jetzt heisst es, aufstehen und nach vorne schauen», meinte Jent. Die Hoffnung auf ein Weiterkommen, um noch vom Aufstieg in die Promotion League träumen zu dürfen, ist schwindend klein. Zu viel Lehrgeld musste der FCB gegen die Innerschweizer zahlen. Im Rückspiel gilt jetzt nur noch alles oder nichts, viel zu verlieren hat die Esp-Truppe nicht. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Baden – Cham 0:4 (0:3)
Esp. – 1350 Zuschauer – SR Monti, Lengacher, Vannay. – Tore: 10. Schilling 0:1, 20. Bader 0:2, 26. Bader 0:3, 77. Herger 0:4.
Baden: Pribanovic; Dedaj (64. Muff), Rapisarda, Franek; Cardiello, Matovic, Ladner, Weilenmann; Keranovic; Spielmann, Lugo (56. Milicaj).
Cham: Merlo; Nussbaumer (84. Christen), Jakovljevic, Niederhauser, Balaj; Nimi (64. Scherer), Schilling, Bader, Gasser; Stojanov; Merenda (71. Herger).
Bemerkungen: Baden ohne Stump, Bijelic, Dzelili, Toni, Dakouri (verletzt), Laski (nicht im Aufgebot). Cham ohne Keller (abwesend). – gelb: 49. Nussbaumer, 55. Cardiello (Foul).
Hier können Sie die Partie im Liveticker nachlesen:
Liveticker FC Baden - SC Cham, 93.06.2015