Handball
Baden siegt im Kantonsderby gegen Möhlin mit 34:22 (13:13)

Städtli Baden liefert eine erste starke Duftmarke und schlägt vor einem begeisterten Publikum ein beherzt auftretendes Möhlin. Nach der zerfahrenen Leistung im Auftaktspiel präsentierte sich Städtli hochkonzentriert und macht Lust auf mehr.

Franco Bassani
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Hier war kein Durchkommen für Möhlins Florian Doormann.

Hier war kein Durchkommen für Möhlins Florian Doormann.

Michi Mahrer

Mit sieben Feldspielern und ohne Torwart: So versuchte Möhlin in der letzten Begegnung über weite Strecken des Spiels die agile Badener Verteidigung zu knacken. Zoltan Cordas, der neue Trainer der Fricktaler, hält von solchen Mätzchen offensichtlich wenig. Stattdessen liess er sein Team am Samstag laufen, laufen, laufen. Und das durchaus mit Erfolg.

Ein beeindruckender Hintermann

Baden, das im Vorfeld der Partie zwei neue Spieler an Bord geholt hatte, begann das zweite Heimspiel mit einer gewohnt offensiven Defensive. Die Möhliner hielten dem die erwähnte Laufarbeit entgegen und schafften es tatsächlich, immer wieder einen Spieler in freie Abschlussposition zu kombinieren.

Bloss war da ein Badener Schlussmann, der erneut eine bärenstarke Leistung zeigte: Marco Wyss hielt nicht nur, was zu halten war, er glänzte auch immer wieder mit «Big Saves», die das ohnehin gut aufgelegte Heimpublikum noch mehr aufheizten. Es mochten schon mehr Zuschauer in der Aue gewesen sein – viel besser hätte die Stimmung am Samstagabend nicht sein können.

Hinten ein Goalie wie eine Wand, vorne ein ballsicherer Angriff mit Biss: Die beiden Neuen auf der Spielerliste – Zuzug Niklas Stegefelt (4/5) und Rückkehrer Thomas Stalder (2/5) – verliehen Städtli 1 spürbar mehr Wucht und Alternativen. Und dann war da Pascal Bühler: Zog er aufs Tor, war der Ball schon so gut wie drin. Am Ende sollten aus 11 Versuchen 11 Tore resultieren; eine makellose 100-Prozent-Bilanz!

Die zweite Halbzeit brachte den Wendepunkt

In der ersten Halbzeit bekamen die Zuschauer also bereits Handballkost vom feinsten geboten. Und es wurde noch besser.

Der Pausenstand von 13:13 hatte vorerst über mehrere Angriffe hüben wie drüben hinweg Bestand, dann brach Thomas Stalder mit seinem ersten Tor den Bann. Und die Badener Spieler zeigten, welche Änderungen ihnen Trainer Björn Navarin in der Garderobe mit auf den Weg gegeben hatte: In der Defensive nicht mehr ganz so offensiv, zogen sie vorne ihr variantenreiches Spiel weiter durch und begannen den Gegner langsam aber sicher zu distanzieren.

Der Doppelschlag von Samuel Bürki (5/6) zum 24:19 und 25:19 in der 48. Minute markierte den Anfang vom Ende für den TV Möhlin. Zwar wurde noch versucht, Topshooter Pascal Bühler mit einer Manndeckung in den Griff zu bekommen – für ihn sprang aber einfach ein anderer Badener ein.

Schliesslich resultierte ein diskussionsloser 34:22-Sieg, der für Spieler wie Staff von Städtli 1 eine offensichtlich riesige Erleichterung war. Obwohl einige Spieler nur reduziert eingesetzt werden konnten und wichtige Leistungsträger verletzungsbedingt weiterhin fehlten, überzeugte die Mannschaft als Kollektiv.