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Nach der Nervenschlacht zwischen TV Endingen und Suhr Aarau (29:29) legte der TVE Protest gegen die Spielwertung ein. Seither wird nur noch über die letzten sechs Sekunden des Spiels gesprochen. 52 Prozent der az-Leser finden, dass dem Protest stattgegeben werden sollte. Dieser entscheidet sich am Freitag.
Es war ein Herzschlag-Finale voller Emotionen am vergangenen Samstagabend im Handball-Spiel zwischen dem TV Endingen und Suhr Aarau.
Die Wogen gingen kurz vor Schluss beim Stand von 29:29 hoch: Streitpunkt sind vier Sekunden. Es ist unklar, ob diese auf der Matchuhr tatsächlich korrekt verstrichen sind.
Endingen hatte schliesslich lediglich noch zwei statt sechs Sekunden zur Verfügung für einen Abschluss, was jedoch nicht mehr zum Sieg reichte. Suhr Aarau steigt damit in die NLA auf.
Damit will sich der unterlegene TV Endingen nicht zufrieden geben: Die Zurzibieter haben beim Verband Protest eingelegt.
Die Endinger führen an, dass beim vermutlich letzten Angriff die Uhr zu früh gestartet worden sei, sodass sie statt sechs nur zwei Sekunden zur Verfügung gehabt hätten.
Die Uhr wurde aber laut Verband in der letzten Minute mehrmals zurückgestellt, die Schiedsrichter und der SHV-Delegierte dürften der Zeitmessung ihre Aufmerksamkeit gewidmet haben.
Jetzt muss die Nationale Disziplinarkommission den Fall beurteilen. Diese will am Freitag darüber entscheiden. Gegen den Entscheid der Kommission kann beim Verbandssportgericht rekurriert werden.
Tatsachen-Entscheide oder Unfairness?
In einer nicht repräsentativen Umfrage sprechen sich die az-Leser überraschend mit 52 Prozent dafür aus, dem Rekurs stattzugeben. «Solche Spiele sind grosse Werbung für den Handballsport. Werden sie dann mit solchen Szenen der Schiedsrichter entschieden, ist das schade», meint ein Leser. Ein anderer sagt: «Die Matchuhr wurde tatsächlich zwei bis drei Mal nicht sofort angehalten. Die Matchuhr lief insbesondere kurz vor Schluss, bevor das Spiel freigegeben wurde.»
Für die Suhr Aarau-Fans gibt es nichts zu diskutieren: Sie sind wieder in der NLA vertreten. Ein az-Leser dazu: «Schiedsrichter-Entscheide sind Tatsachen-Entscheide, die nicht am grünen Tisch umgeworfen werden können».
Ein anderer will den Rekurs nicht gutheissen, weil für ihn klar ist: «Ein Rekurs ist immer sehr unsportlich! Auch umstrittene Entscheide sollten akzeptiert werden. Endingen hatte genügend Zeit, das Spiel zu gewinnen.»
Wird der Rekurs tatsächlich stattgegeben, dürfte das Spiel wiederholt werden. Rekurs hin oder her: Die Aargauer Handballfans warten erst einmal gespannt auf Freitag.