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Sport (AZ, BT)
Drei Stunden lang nimmt sich Raimondo Ponte Zeit für seinen Captain Sandro Burki. Der Sportchef des FC Aarau wirbelt momentan an allen Fronten. Man darf gespannt sein, ob Trainer Bordoli heute im Cupspiel gegen La Chaux-de-Fonds wieder auf ihn setzt.
Der 60-Jährige ist nach dem Absturz der Mannschaft ans Tabellenende der Challenge League nicht nur als Fussball-Fachmann, sondern auch als Ratgeber, Vermittler, ja sogar als Seelentröster gefragt. So lud Ponte den von Trainer Livio Bordoli zuletzt zweimal auf die Ersatzbank verbannten Sandro Burki am Freitag zu einem Gespräch unter vier Augen und einem feinen Mittagessen ein.
Bei Lasagne wurde diskutiert
Pontes Frau Maria servierte den Beiden eine leckere Lasagne. Natürlich wurde in Pontes Haus in Oberrohrdorf nicht nur gegessen. Der Sportchef und der Captain des FC Aarau analysierten während eines rund dreistündigen Meetings die aktuelle sportliche Ausgangslage des Super-League-Absteigers.
Über Einzelheiten der Unterredung will auf entsprechende Anfragen weder Ponte noch Burki Auskunft geben. «Es war ein sehr gutes Gespräch, in dem beide die Karten auf den Tisch legten», erklärt Ponte. «Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich mich vielleicht schon früher mit Sandro hätte unterhalten müssen.» Burki selbst hält sich an die ihm vom FC Aarau in dieser Woche auferlegte Schweigepflicht. Der 30-Jährige will nach seinen zwei Zwangspausen mit Taten und nicht mit Worten glänzen.
Burki als Schlüsselfigur
Seis drum; für Burki gibt es eine gute Nachricht: Er kann davon ausgehen, dass Bordoli in Zukunft wieder auf ihn setzen wird. Dem Trainer ist endlich klar geworden, dass er den Stellenwert des Captains in den Reihen des FC Aarau unterschätzt hat. Burki ist im Kader der ersten Mannschaft sowohl auf als auch neben dem Spielfeld die Nummer eins. In den vergangenen neun Jahren wurde er zu einer Identifikationsfigur. Einen solchen Spieler stellt man nicht mir nichts dir nichts ins Abseits.
Ein Beweis für Burkis Popularität: Im Auswärtsspiel gegen Le Mont am vergangenen Sonntag forderten die rund 150 FCA-Fans nach einer Stunde lautstark und vehement die Einwechslung des Spielführers. Allerdings vergeblich!
Das war ein schlechter Witz. Selbstkritik ist für den 52-jährigen Tessiner seit seinem Amtsantritt als Trainer des FC Aarau ein Fremdwort. Das muss sich ändern.
Im Cupspiel der zweiten Hauptrunde auf dem Kunstrasen in La Chaux-de-Fonds (Anpfiff: 17.30 Uhr) muss Trainer Livio Bordoli auf Rechtsverteidiger Igor Nganga verzichten. Der 28-jährige Kongolese litt an einer Blinddarmentzündung, musste kurzfristig operiert werden und fällt bis auf weiteres aus. Innenverteidiger Marco Thaler war zuletzt leicht angeschlagen, sollte aber einsatzfähig sein. Wieder mit dabei ist Torhüter Ulisse Pelloni. Für Bordoli gibt es gegen die Neuenburger nur eines: Ein Sieg! Will er Trainer bleiben, ist die Qualifikation für die Cup-Achtelfinals also ein Muss. Auf die Startformation des Trainers darf man gespannt sein. Bleibt ein Blick auf das Programm des FC Aarau in der nächsten Woche. Es geht Schlag auf Schlag. Am Mittwoch folgt das Gastspiel bei Challenge-League-Leader Lausanne, am Samstag empfängt die Mannschaft den FC Schaffhausen.