Mountainbike
«Als ich spürte, dass ich aufdrehen kann, fuhr ich nach vorne»: WM-Bronze für Aargauer Joel Roth

Der Kölliker Joel Roth holt an der Mountainbike-Weltmeisterschaft Bronze im Rennen der U23. Er hat damit ein Ziel erfüllt, das er sich selbst vorgenommen hatte.

Melanie Gamma
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Joel Roth holt WM-Bronze.
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Der 21-Jährige zeigte ein starkes Rennen, das er gut einteilte.
Die obligatorische Champagnerdusche für die Medaillengewinner.
Roht ist keiner, der gross Emotionen zeigt, wie die Zieldurchfahrt erahnen lässt.

Joel Roth holt WM-Bronze.

Keystone

Medaille angesagt, Medaille gewonnen. Joel Roth ist einer, der vor einem Rennen klar und offen formuliert, was er anstrebt – und der dann konsequent umzu­setzen versucht, was er sich vorgenommen hat. Am Freitag hat der Aargauer Mountainbiker an der Weltmeisterschaft im österreichischen Leogang einmal mehr bewiesen, dass er am Tag X seine Bestform abrufen kann. Das Resultat: WM-Bronze für den 21-Jährigen in der Kategorie U23.

Dass die Strecke schlammig war, weil es die ganze Nacht stark geregnet hatte, hinderte den Kölliker nicht daran, ein hohes Tempo anzuschlagen. Nur den Briten Thomas Pidcock und den Amerikaner Christopher Blevins musste er früh ziehen lassen.

Dahinter bildete sich schnell eine Gruppe mit den ersten Verfolgern. «Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut», sagt Roth, der sich in der Startrunde an sechster Stelle positionierte und auf seine Chance lauerte. «Als ich spürte, dass ich noch auf­drehen kann, fuhr ich nach vorne.»

Roth ist einer, der selten in Euphorie ausbricht

Roth kämpfte sich aufmerksam, aber mit dem notwendigen, gut dosierten Risiko durch den Parcours. «Ich dachte wirklich, ich könnte die Lücke zu Pidcock und Blevins zufahren», blickt der Schweizer U23-Meister auf das WM-Rennen zurück. «Aber ich hatte keine Chance gegen die beiden.» Er sei «ständig voll gefahren» und habe keinerlei Beschwerden oder Defekte gehabt. «Trotzdem verlor ich stetig auf das Führungsduo.»

So kam Roth als Dritter ins Ziel und durfte sich über Bronze freuen. Der Aargauer ist aber einer, der selten in Euphorie ausbricht – nicht einmal, wenn er eine WM-Medaille gewinnt. Nach dem Rennen analysierte er kurz und knapp: «Blewins und Pidcock konnte ich echt nicht schlagen, aber ich habe für mich das Maximum herausgeholt und darf zufrieden sein.» Natürlich hätte er Gold oder Silber auch genommen, fügte er an, «aber Bronze ist okay, ich habe mir eine Medaille als Ziel gesetzt, und die habe ich.»

Weiter geht es für Joel Roth schon kommende Woche mit der Europameisterschaft in der Tessiner Gemeinde Monte­ceneri.