Wie schon vor einem Jahr wurde die 1. Liga mitten in der Saison unterbrochen. Ob der Spielbetrieb fortgesetzt wird, ist derzeit zu bezweifeln. Die Red Lions Reinach und die Argovia Stars halten ihren Trainingsbetrieb dennoch aufrecht.
Die Lage für die Aargauer Erstligisten ist ärgerlich, es droht sogar erneut ein Abbruch der Saison. Vorerst wurde der Spielbetrieb bis zum 27. Januar von der Covid-19-Task-Force der Regio League gestoppt. Nicht gespielte Runden werden nicht nachgeholt. Wie es danach weitergeht, ist derzeit ungewiss. Die Zeichen (Entwicklung der Fallzahlen) deuten aber wohl erneut auf einen Abbruch hin. Es wäre der Dritte in Serie im Amateur-Eishockey.
Sportlich ist es schon jetzt eine schwierige Saison für die Argovia Stars. Rang 9 in der Tabelle und zwei Derby-Niederlagen gegen die Red Lions Reinach: Das Team von Roger Gerber blieb bisher weit hinter den Erwartungen. Ist der Unterbruch sogar ein Segen für die Aarauer?
Trainer Roger Gerber würde dies auf gar keinen Fall unterschreiben: «Leute sagen zu mir, ich könnte es ja jetzt etwas ruhiger angehen, aber das geht nicht. Gedanklich bin ich mitten in der Saison. Der Ärger über die Derby-Niederlage (am 19. Dezember 2021) ist noch immer sehr präsent. Zudem habe ich nun etwas mehr Zeit für andere Dinge wie Analysen oder Scouting.»
Die Schwierigkeit für Gerber besteht aktuell darin, die Spieler bei Laune zu halten: «Unsere Saison verlief nicht wie gewünscht, aber wir wollen alle Hockey spielen. Hinter jeder Spielzeit steckt so viel harte Vorbereitungsarbeit, entsprechend will ich mich noch nicht damit abfinden, dass wir schon wieder abbrechen müssen.»
Würde der Spielbetrieb am 27. Januar wieder aufgenommen werden, so verbleiben für die Stars noch zwei Partien, um sich in die Playoffränge vorzukämpfen. «Wenn wir beide Spiele gewinnen, dann stehen unsere Chancen gut. Das muss nun unser Ansporn sein, um im Training nicht Nachzulassen.»
Bezüglich den neusten Corona-Regelungen kann Gerber mit seinem Team auf die Eisbahn «Tägi» in Wettingen ausweichen. Da diese nicht komplett überdacht ist, können die Stars ohne 2G-Plus-Massnahmen trainieren. Der Trainer möchte aber so schnell es geht zurück nach Aarau in die Halle: «Wir suchen derzeit nach Lösungen. Eigentlich hat mich der Impfstatus von den Spielern lange nicht interessiert, doch nun wäre es für uns von grossem Vorteil, wenn sich alle so schnell wie möglich boostern lassen würden.»
Für die Red Lions Reinach hätte der Saison-Unterbruch zu kaum einem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Nach dem perfekten Einstand von Neo-Coach Adriano Pennaforte wäre das Momentum auf der Seite der Oberwynentaler gewesen: «Ein Derbysieg in meinem ersten Spiel, das hat uns gleich beflügelt. Ich habe das Gefühl, da wäre für uns im Dezember noch mehr drin gelegen. Die Spieler haben meine Philosophie und Inputs schnell aufgenommen und umgesetzt.»
Nun sei der Schwung jedoch wieder etwas abgeflacht: «Wir wissen natürlich alle, dass die Aussichten nicht rosig sind. Bei den aktuellen Corona-Fallzahlen habe ich nicht das Gefühl, dass die Saison Ende Januar fortgesetzt wird.»
Dennoch probiert der Coach seine Spieler bei Laune zu halten: «Natürlich trainieren wir weiter, die Spieler sind entweder geboostert oder getestet», sagt Pennaforte. «Ohne Spielbetrieb werde ich intensivere Trainings gestalten und an Details arbeiten. Falls es dann doch irgendwie weitergeht, haben wir noch alles in den eigenen Händen, um uns die Playoffs zu erkämpfen. Darauf werden wir uns nun auch fokussieren.»
Die Basketballerinnen vom BC Alte Kanti Aarau hatten keine lange Winterpause. Am 18. Dezember standen sie zuletzt im Einsatz, und schon am Samstag steht die nächste Partie an. Die Meisterschaft in der Swiss Basketball League wird fortgesetzt, für die Teams gilt das 3G-Prinzip. Doch auch in den unteren Ligen wird trotz steigender Fallzahlen und 2G+-Regel weiter fleissig auf die Körbe geworfen. Gleichermassen handhabt dies Swiss Volley, der Dachverband für Volleyball. Der Breitensport macht weiter – so dürfen etwa die Spielerinnen von Kanti Baden II am Samstagnachmittag in Therwil antreten. Im Schweizer Unihockey hingegen bleiben die Hallen ab der 1. Liga abwärts an Matchtagen geschlossen. Bis zum 24. Januar sind die Meisterschaften unterbrochen. «Swiss Unihockey war bereits in den vergangenen zwei Jahren einer der ersten Verbände, der einen Unterbruch verordnete», sagt Martin Egloff, Trainer der 1.-Liga-Herren von Unihockey Baden-Birmenstorf. Ab nächster Woche will Egloff das Training fortsetzen. Der Coach geht davon aus, dass rund 90 Prozent seines Teams die 2G+-Regel einhalten kann. Mit Maske will Egloff nicht trainieren lassen. «Das hat nie besonders gut geklappt.» Der Schweizerische Handballverband sah bislang davon ab, die Meisterschaften unterhalb von NLA und NLB auszusetzen. Gleichwohl haben die Aargauer Hobbyhandballer noch immer Pause: Die Saison im Breitensport wird frühestens am 5. Februar fortgesetzt. (frh)