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Sport (AZ, BT)
Dieses Jahr bestritt die 70-jährige Trudi Marti aus Muhen zehn Jahre nach ihrer ersten Teilnahme am Zermatt-Marathon ihren voraussichtlich letzten Bergmarathon. Doch mit dem Laufen hört sie deshalb noch lange nicht auf.
«Ich höre immer sehr gut auf meinen Körper und habe keine Probleme damit, auch mal ein Rennen aufzugeben, wenn ich nicht mehr kann», sagt Trudi Marti. So sieht es die Mühelerin auch mit dem Training. Normalerweise trainiert sie drei Mal in der Woche. «Doch wenn es so heiss ist wie in letzter Zeit, kann ich auch gut zwischendurch ein paar Meter laufen», sieht es Marti ganz locker. Sie geniesse vor allem die Natur «und wenn ich etwas entdecke, kann ich auch einfach mal stehen bleiben und dort etwas verweilen». Es geht der Aargauerin dabei nicht primär um eine schnelle Zeit.
Abschluss am Matterhorn
Anders trainieren müsse sie in ihrem Alter aber nicht. Sie fühlt sich fit, und falls sich das ändern sollte, würde sie auch ohne Probleme mit dem Laufen aufhören. Dieses Jahr hat sich die 70-Jährige dazu entschlossen, nochmals den Marathon am Matterhorn zu laufen. «Dort habe ich meinen ersten Berglauf bestritten und meinen emotionalsten und so dachte ich, es ist ein schöner Abschluss, wenn ich auch meinen letzten dort absolviere.»
Mittlerweile ist sie dort auch schon eine kleine Berühmtheit, überall am Streckenrand wird ihr zugerufen. «In Zermatt sind all die Leute am Streckenrand, was natürlich sehr schön ist. Doch sobald ich aus dem Dorf raus bin, geniesse ich die Ruhe und die Natur.» Während eines Rennens ist sie sowieso in ihrer eigenen Welt, denn ein Rennen sei auch eine mentale Sache. Ist man im Kopf nicht bereit, kann man das Rennen auch nicht laufen.
Übelkeit bei letzter Teilnahme
An ihrem letzten Zermatt-Marathon fühlte sie sich allerdings nicht ganz so wohl, ihr wurde während des Rennens plötzlich schlecht. «Das ist mir vorher noch nie passiert», erinnert sich Marti. Vor dem Start habe sie noch eine Suppe gegessen. «Ich denke, die Suppe war nicht das Richtige in diesem Moment.» Nach einer Cola zur Rennhälfte konnte sie den Rest des Rennens dann aber wieder topfit in Angriff nehmen.
Spass und Natur im Vordergrund
Die Freude und Leidenschaft am Laufen sieht man der 70-Jährigen an. Sie ist mit ganzem Herzen dabei, doch verbissen um den Sieg kämpft sie nicht. Die Freude am Laufen und an der Natur soll überwiegen und nicht der unbedingte Wille zu gewinnen, sagt sie. Daher ist für sie auch nach dem letzten Bergmarathon nicht Schluss. Mit ihrer Kollegin Gaby hat sie bereits wieder am Glacier 3000 Run in Gstaad teilgenommen – und erreichte dabei den 7. Platz unter 10 Teams.