Fussball
Halbfinal gegen Iliria: Underdog Kestenholz hofft auf schlechtes Terrain

Noch ein Sieg fehlt den Teams, und sie stehen im Final des Solothurner Cups 2016. Am 5. Mai wird in der Kantons-Hauptstadt der Nachfolger des FC Härkingen gesucht. Die Anwärter sind Kestenholz, Iliria, Fulenbach und Mümliswil.

Raphael Wermelinger
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Der Sportplatz St. Peter ist Austragungsort des ersten Halbfinals im Solothurner Cup.

Der Sportplatz St. Peter ist Austragungsort des ersten Halbfinals im Solothurner Cup.

Bruno Kissling

Der FC Kestenholz ist der einzige Drittligist, der es bis in die Cup-Halbfinals geschafft hat. Dort wartet heute um 20 Uhr mit dem FC Iliria der Co-Leader der 2. Liga auf Andreas Schneebergers Team. „Realistisch gesehen sind die Chancen, gegen Iliria etwas zu holen, sicher sehr klein. Wir sind der krasse Underdog."

Schneeberger rechnet damit, dass der FC Iliria in der Rückrunde der 2. Liga "durchspaziert". Die Solothurner starten im April punktgleich mit dem SC Fulenbach an der Tabellenspitze in die zweite Saisonhälfte. "Technisch und spielerisch ist Iliria klar die beste Mannchaft der 2. Liga", sagt Andreas Schneeberger. "Wenn man sie spielen lässt, zieht man den Kürzeren."

Je holpriger, desto besser

Dass die Kestenholzer fähig sind, einen Oberklassigen auszuschalten, haben sie im Viertelfinal gegen den FC Bellach gezeigt. Mit einem dramatischer Spielverlauf. Nach torlosen neunzig Minuten ging es in die Verlängerung. Dort gelang Bellach in der 100. Minute die vermeintliche Entscheidung. Doch Kestenholz drehte die Partie dank Toren in der 115. und der 120. Minute. Davor hatte die Schneeberger-Elf den Viertligisten Halten sowie die Drittligisten Lommiswil und Klus/Balsthal ausgeschaltet.

Keine grossen Hindernisse hatte Iliria auf dem Weg in die Halbfinals: 7:0 gegen Fortuna Olten (4. Liga), 5:1 gegen Blustavia (2. Liga) und 6:2 gegen Post Solothurn (4. Liga). Wie soll man den FC Iliria überhaupt stoppen? "Auf dem Kunstrasen hätten wir noch weniger Chancen. Aber die momentan schlechten Platzverhältnisse helfen eher uns." Je holpriger, desto besser also für den FC Kestenholz.

Im luftleeren Raum

Andreas Schneeberger sieht den Cup-Halbfinal als zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es bereits ein grosses Saison-Höhepunkt: "Es werden sicher mehr Zuschauer kommen. Diese Stimmung wird ein Highlight sein für meine Jungs. Als Ausgleich für die Meisterschaft." Auf der anderen Seite warnt Schneeberger davor, das Spiel zu sehr aufzupushen. "Ich will nicht, dass wir danach in der Meisterschaft in ein Loch fallen, wenn wir im Cup rausfliegen."

Am nächsten Mittwoch beginnt in der 3. Liga bereits die Rückrunde. Kestenholz ist zur Halbzeit Tabellenneunter. Abstiegsgefahr droht aber nicht. Attiswil und Langendorf liegen zwölf Punkte hinter Kestenholz. Der Abstand bis ganz nach vorne ist indes auch schon zu gross. "Ich hasse diese Situation im luftleeren Raum", sagt Schneeberg. Vielleicht hilft ja doch eine Cup-Sensation.