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Rund 400 Gäste besuchten am Freitag und Samstag das Hafenfest im «Pier 11» – eine Fortsetzung ist gewiss.
Das «Pier 11» befand sich am Samstagabend zwischen zwei riesigen Gewitterzellen. Aber erst exakt in dem Moment, als Fusion Square Garden den letzten Akkord gespielt hatten, setzte der Regen ein – und dies mit voller Macht. «Wir hatten wirklich grosses Glück», zog Jürg Moor ein erstes Fazit. «Das erste Hafenfest war gut besucht und die Stimmung ausgezeichnet.»
Am Donnerstag begann das erste Hafenfest mit einem interaktiven Vortrag von Oliver Beccarelli über seine Erlebnisse in Namibia. Diese Live-Multivision am Lagerfeuer wollten etwa 150 Leute sehen. Weiter ging es am Freitag mit Simu Fankhauser, dem Balsthaler Barden. Am Hafenfest führte Simu zusammen mit Thöms Roggli sogar eine Premiere auf: Er interpretierte Justin Biebers aktuellen Hit in einer Mundartfassung: «lieb di säuber». Viele Zuschauer trafen aber erst im Verlauf der Show ein. «Das tut mir leid für Simu», erklärt Jürg Moor, «wir hatten wohl etwas unterschätzt, dass viele Leute am Freitag noch arbeiten mussten und erst danach zu uns kommen konnten.»
Absolut passend zu einem «smoked pulled pork Sandwich» war der Auftritt des Country Acoustic Projects. Die grossen Cowboyhüte kamen den virtuosen Musikern gelegen –, um sich auf der Bühne gegen die heisse Abendsonne zu schützen. Als dann die Poorboys mit ihren Coverversionen des altbekannten Rock’n’ Rolls aufwarteten, war das Gelände des «Piers 11» mit rund 400 zahlenden Gästen gut gefüllt.
Am Samstag hatten zuerst auch 25 Rock Avenue die Sonne gegen sich und man wehrte sich mit rauem Rock ’n’ Roll dagegen. Als Hauptact Jesse Ritch, bekannt aus «Deutschland sucht den Superstar», an der Reihe war, zog bereits ein mächtiges Gewitter auf. Stürmisch ging es dann zum Glück nur auf der Bühne zu und her. Mit seiner neuen Band, alles Musiker aus Mailand, interpretierte Jesse seine bestens bekannten Songs, Coverversionen neuster Hits und auch ein paar noch unbekannte Songs, die er bald auf einem neuen Album veröffentlichen will.
Trotz längerer Pause haben ihn die Groupies noch nicht vergessen: Ein halbes Dutzend davon tanzte verzückt vor der Bühne und sang mit. «Ich freue mich riesig, wieder auf der Bühne zu stehen», sagte Jesse Ritch nach dem Konzert. «Ich war eine Zeit weg vom Fenster, aber nicht untätig. Wir haben im Studio intensiv am neuen Album gearbeitet.» Der Berner, dessen Vater aus dem Kongo stammt, genoss es sichtlich, wieder einmal von seinen Fans belagert zu werden. Er posierte für Selfies und nahm sich selbst für längere Gespräche Zeit.
Die Stimmung war sehr fröhlich und familiär. Dazu trug auch die Hüpfburg viel bei: Dank den Attraktionen für die Kinder konnten auch die Eltern den Abend so richtig geniessen. Sogar die Leute von der Security schoben eine ruhige Kugel. «Einfach toll und gemütlich», meinte Reto Kofmehl stellvertretend für alle Zuschauer. «Grosse Festivals sind mir zu stressig. An kleinen Konzerten wie hier beim Hafenfest gefällt es mir am besten.» Den Abschluss am Samstag machten Fusion Square Garden mit ihrem Mix aus italienischem Rap und traditionellem Reggae – bis zum letzten Paukenschlag, den das einsetzende Gewitter setzte.
Das Gelände vor dem Bootshafen war mit wiederum rund 400 zahlenden Gästen gut gefüllt, aber ein paar mehr hätten durchaus Platz gefunden. «Dreimal muss man ein solches Fest mindestens durchführen, bis es sich beim Publikum durchgesetzt hat», meinte der Veranstalter. Das riesige Glück mit dem Wetter hatte geholfen: Einzig der «Family Day» vom Sonntag wurde etwas verregnet.
Das erste Hafenfest war laut Jürg Moor, der sich selber Skipper am «Pier 11» nennt, ein Erfolg. «Dank der Sponsoren werden wir eine schwarze Null schreiben», rechnet der Veranstalter. Flammkuchen, Glace, Fischknusperli – fast alle Gäste gönnten sich eine der vielen Leckereien im Angebot. Die Konsumfreudigkeit der Leute half kräftig mit, damit die erste Ausgabe des Hafenfests ein Erfolg wurde.
Bereits hat Jürg Moor etwas für die kommenden Jahre gelernt: «Das Ziel wird es sein, dass es ohne Eintritt geht. Bei der Zuschauerzahl haben wir noch Spielraum nach oben.» Es wird also definitiv ein zweites Hafenfest geben, und das soll wieder an Fronleichnam beginnen und vom 15. bis 18. Juni 2017 durchgeführt werden.