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«Stromer» sollen im Oltner Gerolag-Center ein neues Ausbildungszentrum bekommen; das ist der Stadt was wert.
3,8 Mio. Franken ist das Projekt schwer, über welches der VKSE, der Verband kantonal-solothurnischer Elektroinstallationsfirmen im kommenden Januar an seiner Hauptversammlung befinden wird. Das hiesige Gerolag-Center soll neuer Standort werden, nachdem das bisherige Ausbildungszentrum des VKSE im Berufsbildungszentrum Olten lokalisiert war und jetzt weichen muss, da der Kanton Eigenbedarf angemeldet hat.
VKSE-Präsident Andreas Jäggi, Geschäftsleiter der Käser AG in Olten, meint auf Anfrage: «Im Gerolag-Center befinden sich bereits zwei Bildungseinrichtungen; einer der Gründe, weshalb für uns der Standort neben seiner guten verkehrstechnischen Erschliessung als geeignet erscheint.» Sollte die Generalversammlung dem Projekt im Baurecht auf 50 Jahre zustimmen, rechnet Jäggi mit der Eröffnung des Ausbildungszentrums im August 2022.
Neben dem Kanton, der die Hälfte der Baukosten übernimmt, beteiligt sich auch die Stadt Olten unter bestimmten Konditionen mit einem A-fonds-perdu-Beitrag von 100'000 Franken an den Realisierungskosten. Damit hat die Stadt einem Gesuch des VKSE entsprochen. «Wir wussten, dass die andern Bildungsträger im Gerolag-Center ebenfalls mit einem Beitrag unterstützt wurden», sagt Jäggi weiter. Gemeint sind damit die Ausbildungszentrale von Gastro Solothurn und jene des Autogewerbeverbandes Sektion Solothurn. Wenn das Projekt an der Hauptversammlung des VKSE durchfalle, so werde natürlich auch der städtische Beitrag hinfällig, meint Jäggi.
Für den Stadtrat von Olten bedeutet das Projekt, wie er in seinen Erwägungen ausführt, einen neuen Impuls für das Areal selber und das Quartier Industrie Ost. Dessen Weiterentwicklung werde derzeit im Rahmen der Ortsplanrevision diskutiert.
Der Verband kantonal-solothurnischer Elektroinstallationsfirmen (VKSE) besteht derzeit aus 60 Mitgliedern, welche ihre Lernenden (Montageelektriker/in und Elektroinstallateur/in), derzeit rund 240 pro Jahr, in die überbetrieblichen Kurse des Verbandes schicken. Ganz allgemein bezweckt der Verband die Wahrung der Interessen seiner Mitgliederfirmen, etwa durch die Förderung des Berufsnachwuchses und der Heranbildung des Monteurpersonals und durch Wahrung der Interessen der Mitgliederfirmen gegenüber den Arbeitnehmerverbänden.
Darüber hinaus verspricht sich die Stadt Olten vom Projekt VKSE eine Stärkung der Marke Bildungsstadt. «Nicht nur im Hochschulbereich, sondern auch in der breiten Palette der Berufsbildung», wie der Stadtrat weiter schreibt. So hat die Exekutive in der Vergangenheit bereits das Ausbildungszentrum von Gastro Solothurn mit einem A-fonds-perdu-Beitrag von 400'000 Franken (2008) sowie dasjenige des AGSV mit 150'000 Franken (2012) unterstützt. Vor dem gleichen Hintergrund hat der Stadtrat an den Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz einen einmaligen Investitionsbeitrag geleistet und unterstützt die Einrichtung weiterhin mit einem jährlichen Standortbeitrag von 340'000 Franken.
Fazit: «Der Stadtrat erachtet die Entwicklung dort an der Industriestrasse als sehr positiv», so Stadtschreiber Markus Dietler. Deshalb habe dieser auch der Anfrage des VKSE vollumfänglich entsprechen können.