Dorfmuseum Trimbach
Ein Stück Trimbach auf Leinwand gemalt: Hobby-Maler Gerold Senn stellt aus

Ehemaliger Fasnächtler und nun Hobby-Maler Gerold Senn stellt zur 775-Jahr-Jubiläum seine Bilder im Dorfmuseum in Trimbach aus.

Patrik Lützelschwab
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Gerold Senn hat besondere Gebäude von Trimbach wie die Dreifaltigkeitskapelle oder den Mühlenhof bildlich festgehalten.

Gerold Senn hat besondere Gebäude von Trimbach wie die Dreifaltigkeitskapelle oder den Mühlenhof bildlich festgehalten.

Bruno Kissling

Als Künstler möchte Gerold Senn nicht bezeichnet werden. Für den 65-Jährigen ist das, was er macht, ein reines Hobby. «Seit ich pensioniert bin, widme ich mich wieder mehr dem Malen», sagt Senn. Er wurde vom Verein Trimbacher Kulturgut angefragt, ob er zum 775-Jahr Jubiläum Bilder ausstellen könne. Die Bilder sind bereits im Dorfmuseum in der Gemeindeverwaltung ausgestellt. Insgesamt hängen 16 Bilder, wovon fünf Trimbach abbilden. Auf diesen sind die Brühlmattstrasse, die Dreifaltigkeitskapelle, der Mühlehof, ein kleiner Wasserfall des Dorfbachs sowie der Landgasthof zur Kapelle abgebildet. Diese fünf Trimbacher Bilder hat er speziell für dieses Jubiläum gemalt. Die Bilder fertigte er noch alle dieses Jahr im Sommer an.

Die Rahmen für die Gemälde hat er selber hergestellt, damit die Pavatex-Platten darauf passen. Gemalt hat er die Bilder vor allem mit Acrylfarben. Die restlichen Bilder zeigen sonstige Werke wie Modeschauen oder Karneval in Venedig. «Zu Karneval habe ich einen persönlichen Bezug, da ich früher Fasnächtler war», sagt Senn. Die Bilder malt er nicht vor Ort, sondern macht zuerst Fotos, um Eindrücke zu sammeln. «Ich versuche, mit meinen Bildern eine Brücke zwischen der Realität und Fantasie zu schlagen», sagt Senn. Er bezeichnet seine Kunst als gegenständlich und realistisch.

 Bilder vom Karneval in Venedig und von Frauengestalten sind auch in der Ausstellung zu sehen.

Bilder vom Karneval in Venedig und von Frauengestalten sind auch in der Ausstellung zu sehen.

Bruno Kissling

Schon als Kind entdeckte er das Zeichnen für sich. Ein Beruf als Grafiker hätte er sich durchaus vorstellen können. Doch in den 1960er- und 1970er-Jahren war es schwer, Grafiker zu sein, da dieser Beruf damals eher als «brotlos» angesehen wurde. Sein Vater wollte, dass er sich lieber einer «ernsthaften» Lehre widme. Auch in seinem späteren Berufsleben liess ihn die Malerei nie ganz los. «Ich zeichnete und malte ab und zu, wenn es die Zeit erlaubte», sagt der Rentner. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er lange Zeit bei den SBB in Olten und war zuletzt als Projektmanager tätig. «Seit vier Jahren male ich wieder etwas intensiver», sagt Senn.

Seine Bilder kosten kein Vermögen. Senn verkauft sie auch nicht aus kommerziellen Gründen: Wenn eines verkauft wird, können die Material- und Selbstkosten abgedeckt werden. Er konnte bereits viele Bilder verkaufen, darunter auch eines, das in der Ausstellung hängt und bereits mit einem roten Aufkleber markiert wurde. Ausstellungen seiner Gemälde machte er bereits bei sich zu Hause und nun im Kulturvereinforum Trimbach. «Was ich an der Malerei so liebe, ist es, der Kreativität freien Lauf zu lassen, man kann sich entwickeln», findet Senn. Sein nächstes Thema verrät er bereits: Es wird um Landschaften gehen, besonders diejenigen von Neuseeland, wo er bereits war.

Hinweis
Die Ausstellung ist während den Öffnungszeiten des Gemeindehauses bis zum 17. Januar 2020 zugänglich.