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Besitzer Rudolf Schnorf sucht eine neue Lösung für sein Boutique-Hotel Bad Kyburg, ebenso Rainer «Ray» Gantenbein für seine in der Hotel-Liegenschaft eingemietete Brauerei.
Droht dem Restaurant Bad Kyburg, dem auffälligen Boutique-Hotel an der Talstrasse in Kyburg-Buchegg, ein längerer Betriebsunterbruch oder gar eine Umgestaltung? Eine Antwort kann, das heisst will momentan niemand wirklich geben. «Die Coronakrise hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht», erklärt dazu Andreas Rickli, Gastronomieberater aus Bern. Er suche für den Besitzer des «Bad Kyburg», Rudolf Schnorf aus Aetingen, eine neue Lösung. Wie diese aussehen könnte, wollte er nicht näher ausführen.
Der Multimillionär Schnorf, ehemals Betreiber von Golf Limpachtal und mit seiner SGM Schnorf Golf Management AG nach wie vor Besitzer des Golfplatzes, und noch früher Gemeindepräsident von Aetingen, hatte den traditionsreichen Gasthof 2011 gekauft mit der Absicht, den Golferinnen und Golfern zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten im Limpachtal anbieten zu können. Seit 1. Januar 2015 war Markus Krell Pächter des «Bad Kyburg». Diese Ära endete am letzten Mittwoch, 24. Juni. Krell hatte seinen letzten Öffnungstag vor der Schliessung wegen der Betriebsübergabe. 2019 kaufte er das Restaurant Enge in Biberist und will sich nun auf diesen Betrieb konzentrieren. Am 30. Juni wird Krell das «Bad Kyburg» abgeben. «Danach», erklärt Schnorfs Gastroberater Rickli, «können Sie mich wieder anrufen. Dann weiss ich sicher mehr.» Einfach dürfte es in diesen Zeiten nicht werden, neue Pächter zu finden, wenn die Pacht 10800 Franken im Monat beträgt, wie für das «Bad Kyburg» inseriert wurde.
In Schnorfs Liegenschaft in Kyburg-Buchegg ist aber auch noch die Brauerei «3B – BuechiBärgerBier» eingemietet. Auch hier ist die Zukunft ungewiss. Die Brauerei gehörte zwischenzeitlich ebenfalls Rudolf Schnorf, seit zirka fünf Jahren ist aber Millionärskollege Rainer «Ray» Gantenbein, Inhaber der schweizweit tätigen Bautrocknungsfirma Bautro AG und ebenfalls aus Aetingen, der Mehrheitsaktionär. Jetzt habe er aber während der Coronakrise genug Geld für die Löhne der Brauereimitarbeiter ausgegeben, sagt seine Partnerin Tünde Barany, zuständig für das Marketing der Brauerei. «Er mag nicht mehr.»
Noch kurz vor dem schweizweiten Stillstand sei die Brauerei vor dem Durchbruch zur Grossbrauerei gestanden, so Barany. «Wir sollten für Coop liefern und wollten gerade die Kartons für die Viererpackungen in Auftrag geben. Aber dann kam der Lockdown, und wir haben die Aufträge sofort storniert.» Der erhoffte kurze Betriebsunterbruch wurde länger und länger. «Wir sind auf unserem Bier sitzengeblieben. Gut 85 Prozent verkaufen wir in die Gastronomie und da lief nichts mehr», so die gebürtige Ungarin. Dem Bierbrauer wurde auf Ende Mai gekündigt.
Besitzer Schnorf habe keinen Mietzinsnachlass gegeben, der Vertrag läuft noch bis ins nächste Jahr. Deshalb erwäge Gantenbein, so Tünde Barany, Konkurs anzumelden. «Damit würden die Mietkosten entfallen. Das Buechibärger Bier, die Marke, wird aber sicher weiter bestehen. Wahrscheinlich werden künftig statt acht nur vier Sorten produziert.»
Im Hintergrund stünden die Gründer der Brauerei, Urs Aebi und Dölf Kipfer, bereit, um die Brauerei weiter zu betreiben. Was produziert wird ist klar, aber wer, wie und wo, das werde sich erst am 16. Juli entscheiden. Dann versammeln sich die Aktionäre der Buechibärger Bier AG und entscheiden über die Zukunft der Brauerei.