BUcheggberg
Kulturnacht als Abschlussarbeit der Fachmatura: «Ich wollte mich selbst übertreffen»

Als Abschlussarbeit inszeniert Fachmaturandin Aïna Probst die erste Kulturnacht im Bucheggberg. Am Samstag fand diese - trotz Corona - erfolgreich statt.

Tanja Graziano
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Ein volles Kulturprogramm im idyllischen Garten der Familie Stuber in Lüterswil-Gächliwil ging am Samstag über die Bühne.
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Kulturnacht Bucheggberg
Die Schnottwilerin Aïna Probst hat die Kulturnacht organisiert.
Aoife Hohl begleitet die Lesung von Iris Minder musikalisch.
Die Kulturnacht war die erste in Bucheggberg.
Insgesamt waren zum Event 100 Personen zugelassen.

Ein volles Kulturprogramm im idyllischen Garten der Familie Stuber in Lüterswil-Gächliwil ging am Samstag über die Bühne.

Michel Lüthi/bilderwerft.ch

Die Kulturnacht im Bucheggberg war nicht nur ausverkauft, sondern auch ein Erfolg. «Wir hatten grosses Glück mit dem Wetter, davon war alles abhängig», so Aïna Probst, welche den Event als Abschlussarbeit ihrer Fachmatura geplant hatte. Von den Besuchern des Events habe sie viele positive Rückmeldungen bekommen. «Das bedeutet mir viel. Ich habe sehr viel Herzblut in die Kulturnacht gesteckt», berichtet sie.

«Es gab zuvor noch nie eine Kulturnacht im Bucheggberg», meint die junge Schnottwilerin. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit wollte die 19-jährige Fachmaturandin dies ändern. Das Ergebnis ihrer Bemühungen: Ein volles Kulturprogramm im idyllischen Garten der Familie Stuber in Lüterswil-Gächliwil. Ihr Rahmenprogramm füllte sie mit einigen bekannten Namen aus dem Kanton und dem Bucheggberg selbst. Darunter: Autorin und Regisseurin Iris Minder oder Chris von Rohr.

Nicht die erste Inszenierung der Schnottwilerin

Die Idee entsprang einer ehemaligen Abschlussarbeit der Fachmaturandin. «Für den Abschluss habe ich mein eigenes Theaterstück geschrieben und mit Jugendlichen inszeniert», erzählt Aïna. Anfang Jahr hatte sie mit allen drei Aufführungen insgesamt 550 Zuschauer erreicht. «Dieser Erfolg war schwer zu übertreffen», gesteht die junge Künstlerin. Doch genau das sei ihr Ziel mit der Kulturnacht gewesen. «Zuerst wollte ich ein Open-Air-Kino oder ein Musik Festival organisieren». Nun hat Aïna einen Abend reich an Kultur auf die Beine gestellt. «Ohne meine Helfer hätte ich dies nicht geschafft», sagt sie.

Für das Engagement der Künstler hat sie sich vor allem auf eigene Ressourcen gestützt. «Iris Minder kenne ich schon lange», sagt Aïna, die seit 10 Jahren immer wieder in Minder`s Theaterproduktionen mitspielt. Zudem habe Minder ihr beim eigenen Theaterstück «Die Sterne sind zum Greifen nah» sehr geholfen.

An der Kulturnacht stellte Iris Minder ihr neues Buch vor und wurde dabei von Aoife Hohl auf dem Schwyzerörgeli begleitet. Weiter zum Programm gehörten der Zauberer Magic Mike aus dem Bucheggberg, Larina Lischer mit einem Poetryslam und Bernhard Moser mit Sagen und Geschichten aus der Region. Zusätzlich wurden die Besucher und Besucherinnen vom Schauspielduo mit Miro Nardini und Lorenz Probst unterhalten. Aïnas persönliches Highlight des Abends: «Das Interview mit Chris von Rohr.»

Zugelassen zum Event waren 100 Personen. «Deshalb habe ich kaum Werbung gemacht», verrät Aïna. Nicht einmal einen Flyer gab es. «Wir haben im Voraus die Website eingerichtet, auf der die Besucher sich anmelden konnten», so Aïna. Nur wer eine Ticketreservation hatte, konnte mit dabei sein. Damit der Event überhaupt möglich war, gab es nebst der Organisation des Abends einiges vorzubereiten. «Ich musste ein spezielles Schutzkonzept, sowie ein Hygiene- und Abfallkonzept schreiben.» In Kontakt stand sie dafür mit der Gemeindepräsidentin von Lüterswil-Gächliwil.

Viele Stunden in die Vorbereitung gesteckt

«Als ich mir ein Thema für die Arbeit suchte, war klar, dass ich etwas machen will, was mir selbst Freude bereitet», erklärt sie. Vor dem Event investierte sie jeden Tag neben der Schule mehrere Stunden in die Planung. «Ich musste unter anderem Gruppeneinteilungen vornehmen und die Parkplatzordnung planen.» Sogar dort hiess es voll und ganz: kreativ sein. «Alle Gäste mussten uns angeben, mit welchem Fahrzeug sie zur Kulturnacht kommen. Wir liessen sie so parkieren, dass es ein Muster gab», erzählt Aïna zur Überraschung, welche sie für die Besucher geplant hatte.

Nebst ihrer Familie und den Stubers haben um die zwanzig Freunde beim Event mitgeholfen. «Die Stubers sind langjährige Familienfreunde», erklärt Aïna. Das grosse, schöne Grundstück sei die perfekte Wahl für die Kulturnacht gewesen. «Sie waren von Anfang an begeistert von der Idee und haben mir das Gelände zur Verfügung gestellt», so Aïna. Auch die Helfer waren ehrenamtlich mit dabei. «Anders wäre es nicht möglich gewesen. Die Ausgaben decken sich gerade mit den Einnahmen.»