Biel
Nach fünf Jahren steht die «Schlange»: Der neue Swatch-Hauptsitz ist eingeweiht

Das aussergewöhnliche Gebäude des japanischen Star-Architekten Shigeru Ban wurde am Donnerstag nach fast fünf Jahren Bauzeit offiziell eingeweiht. Die Fassade der geschwungenen Form, die an eine Schlange erinnert, ruht auf einer Holzkonstruktion, dem bevorzugten Werkstoff des Japaners Ban.

Oliver Menge
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Eröffnung Swatch-Hauptsitz Biel
31 Bilder
 Begrüssung durch die Mitarbeitenden.
 Nik und Nayla Hayek, Architekt Shigeru Ban durchschneiden das Band
 Viele Fotografen sind auch da.
 Nik und Nayla Hayek, Architekt Shigeru Ban.
 Vitrinen mit Swatch-Kollektion.
 Blick in die Eingangshalle.
 Nayla Hayek, Architekt Shigeru Ban, Regierungsrätin Beatrice Simon und Stadtpräsident Erich Fehr.
 Hans Stöckli, Beatrice Simon, Erich Fehr, Nik Hayek
 Vitrinen mit Swatch-Kollektion.
 Blick in die Cafeteria.
 Blick ins Treppenhaus.
 Die Piazza.
 Blick auf drei Stockwerke.
 Blick über die Eingangshalle zur Cité du temps.
 Eine Treppe zum sich hinsetzen im Obergeschoss.
 Blick vom Balkon auf die Schüssinsel.
 Die Eingangshalle.
 Links der von Hayek erfundene Smart, rechts Solar 1, ein Solarfahrzeug, das mit dem Tech Biel zusammen entwickelt und gebaut wurde und das 1994 in Australien siegte.
 Blick von oben auf die Nordseite.
 Illustre Gäste.
 Pressekonferenz mit Nik und Nayla Hayek, Architekt Shigeru Ban.
 Diese Swatch wurde dem neuen Gebäude nachempfunden und in einer limitierten Auflage hergestellt, ist nicht im Verkauf.
 Pressekonferenz mit Nik und Nayla Hayek, Architekt Shigeru Ban, Carlos Giordanetti von Swatch (am Rednerpult) und Raynald Aeschlimann von Omega.

Eröffnung Swatch-Hauptsitz Biel

Oliver Menge

Etwas mehr als acht Jahre nach der ursprünglichen Idee und nach fast fünf Jahren Bauzeit weihten gestern Swatch-Group-Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek und CEO Nick Hayek in Begleitung des japanischen Architekten Shigeru Ban den neuen Hauptsitz von Swatch in Biel ein.

Unter den geladenen Gästen – nebst den etwa 100 Pressevertretern – auch der Berner Ständerat Hans Stöckli, die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simon, Alt-Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Biels Stadtpräsident Erich Fehr und weitere Gäste aus Politik und Wirtschaft.

Nach dem obligaten Durchschneiden des (Swatch-)Bandes unter dem frenetischen Jubel aller 270 Mitarbeitenden der Swatch, die dort bereits arbeiten, wurden die Gäste durch das imposante Gebäude geführt. Auf 240 Meter Länge windet sich der 35 Meter breite «Tatzelwurm» zum ebenfalls neuen Gebäude «Cité du Temps» hoch. Am höchsten Punkt misst der Bau 27 Meter. Die gewölbte Fassade mit einer Fläche von über 11'000 Quadratmetern wird durch eine Holzgitterkonstruktion getragen. 4600 Balken wurden mithilfe von 3D-Technologie eingepasst.

1997 Kubikmeter Holz wurden von lokalen Handwerkern verbaut, rund 11'000 Laufmeter. Holz, das zu 100% aus Schweizer Wäldern stammt und innerhalb von zwei Stunden nachwächst, wie Hayek betonte. 2800 Wabenelemente mit bis zu 50 Einzelteilen machen den grössten Teil der Fassade aus. Zum Teil lassen sie Licht durch, zum Teil sind sie mit einer witterungsbeständigen und lichtundurchlässigen Folie bedeckt. In die Wabenstruktur wurden 442 individuell gefertigte, gebogene Solarelemente eingesetzt. Mit den 1770 Quadratmetern installierter Photovoltaik werden pro Jahr rund 212 MWh Strom erzeugt – das entspricht dem Verbrauch von mehr als 60 Haushalten.

Im Innern des Gebäudes verteilen sich insgesamt 25 000 Quadratmeter auf fünf Stockwerke. Hier gibt es Platz für 400 Mitarbeitende in den Bereichen Administration und Verkauf, Marketing, Rechnungswesen und Human Ressources. Die Arbeitsplätze sind grosszügig, modern und lichtdurchflutet. Für die drei neuen Gebäude – Swatch-Hauptsitz, Cité du Temps und Omega-Manufaktur – investierte die Swatch Group insgesamt 220 Mio. Fr. Der Hauptsitz alleine kam auf 125 Millionen Franken zu stehen.

«Dieses neue Gebäude entspricht dem Geist von Swatch», meinte ein sichtlich gut gelaunter Nick Hayek. «Es löst Emotionen aus. Und wir haben einen Haufen Kreative hier, die es verdienen, in solchen Gebäuden zu arbeiten und Hightech zu produzieren.» Nayla Hayek erinnerte daran, dass es Vater Nicolas G. Hayek war, der die Idee zu diesen Neubauten hatte.

Neue Museen sind fürs Publikum zugänglich

Im Cité du Temps ist neu auch das Omega-Museum untergebracht, das auf die Höhepunkte in der Geschichte der legendären Marke eingeht. Im Swatch-Museum kann man in die Geschichte der Swatch eintauchen sowie alle 9154 Modelle, die seit der Lancierung 1983 herausgegeben wurden, betrachten. Die Gebäude stehen dieses Wochenende zur Besichtigung offen.