Lengnau
Eintauchen in die wundervolle Welt der Gewürze

Mit dem Seniorennetzwerk Lengnau und der Heilpflanzen- und Aromatherapeutin Sigi Gilgen tauchten rund 40 Teilnehmende in die Welt der Gewürze und Düfte ein.

Margrit Renfer
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Referentin Sigi Gilgen (rechts) brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern fremde Düfte und ihre Geschichte näher – zum Beispiel mit selbstgemachter Rosmarinsalbe.

Referentin Sigi Gilgen (rechts) brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern fremde Düfte und ihre Geschichte näher – zum Beispiel mit selbstgemachter Rosmarinsalbe.

Margrit Renfer

Karawanen, Marco Polo, die Gewürzroute, Zimt, Pfeffer, Muskat und Nelken. Der Nachmittag des Seniorennetzwerkes mit Sigi Gilgen bot Anregung für alle fünf Sinne. Gewürze als trockene Pflanzenteile bezeichnen, wird der Vielfalt der Wunder aus der Natur kaum gerecht.

Als Luxusgüter kamen sie im 15. Jahrhundert auf dem bis 8 Jahre dauernden Land- oder später Seeweg nach Europa. Konstantinopel war ein Umschlagplatz für Gewürze, bis später auch Samen nach Europa geschmuggelt wurden.

«Alle wollten schon damals reich werden», erklärt Sigi Gilgen. Und damit landeten die Besucher in der Aula in Dorfschulhaus gleich in Mund im Wallis. Hier wird das Schwertliliengewächs Safran, das teuerste Gewürz der Welt, auch angebaut.

Zweihunderttausend Blüten sind für ein Kilo Safran nötig.

Kein Wunder, dass Safran, der bis Oktober blüht, oft mit Kurkuma, einer Wurzel gestreckt wird. Die gelbe Kurkuma selber soll ein Abbild der Sonne sein und Gefühle wecken. Safran ist Aroma und Farbgeber orientalischer und mediterraner Gerichte.

Dann ging es nach Madagaskar zur Königin der Gewürze, der Vanille. Hier lebe die einzige Biene, die Vanille natürlich bestäuben könne. Vanille macht glücklich und hellt die Stimmung auf. «Oft wird der Vanillegeschmack jedoch synthetisch hergestellt und nicht wie die echten Schoten getrocknet und fermentiert», erklärt die Fachfrau.

Zur Adventszeit durfte der unverzichtbare Klassiker, Zimt, das Lorbeergewächs, nicht fehlen. Zimt eigne sich sogar zum Abnehmen. Natürlich ohne Garantie und nicht in Form von Zimtsternen. Eine geheimnisvolle Süsse und Schärfe gibt es mit Kardamom zur Verdauung. Ingwer, der Scharfe, wärmt, und Gewürznelken können bei Zahnweh narkotisierend wirken.

Ob all der magischen und mystischen Gewürze und Düfte war es bald an der Zeit für einen feinen Tee und intensiv schmeckende Naschereien. Mit dem «Feuer aus dem Süden», der selber hergestellten Rosmarincreme, wurden die Hände eingerieben.

Dann gab es noch einen Tipp zu den ätherischen Ölen. Der Duft der Blüte sei die Seele einer Pflanze, die zur Bestäubung anlocke. Da sei es beim Kauf wichtig, auf gute Qualität und hundert Prozent naturreine Produkte zu achten. Viel würde gepanscht oder enthalte Schadstoffe. Und das «günstige Zeugs» an Duftkerzen sei den Preis nie Wert. Die Geschenke für zuhause waren auf alle Fälle echt und dufteten herrlich.