In Suhr wurden drei Burschen nur aufgrund ihrer Herkunft nicht eingebürgert. Diese Persönlichkeiten durften Schweizer werden. Eingebürgerte Menschen aus unserer Region erzählen, wie sie zum Schweizer Pass kamen.
Irena Jurinak
Ömer Akyuz hat die Schweizermacher noch kennen gelernt. Als der 74-jährige Imbissbesitzer aus Aarau sich vor dreissig Jahren einbürgern liess, besuchte ein Polizist ihn und seine Schweizer Frau zu Hause. Wie im berühmten Film mit Emil Steinberger und Walo Lüönd. «Der Polizist sah sogar nach, welche Bücher wir lasen.» Auch im Kindergarten oder im Quartierlädeli habe man sich nach ihm erkundigt.
Akyuz: schätzt die gründliche Prüfung
Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Mazedonier mit osmanischen Wurzeln endlich den Schweizer Pass in den Händen hielt. «Aber schreiben Sie, dass ich die gründliche Prüfung der Gesuchsteller gut finde. Es soll nicht einfach jeder Schweizer werden dürfen, der einen Deutschkurs gemacht hat.» Heute fühlt er sich zu 100 Prozent als Schweizer. «Ich habe die Schweizer als fleissige Leute kennen gelernt. Ich habe mich angepasst.»
Cirigliano: «Schon immer für Politik interessiert»
Der SP-Politiker und frühere Juso-Aargau-Präsident Luca Cirigliano aus Niederlenz liess sich vor rund 7 Jahren einbürgern, gleich nach der Matur. «Ich interessierte mich schon immer für Politik und wollte politisch auch aktiv sein.» Bereits damals war er Mitglied der Juso. Der Italiener wohnt seit seiner Geburt in Niederlenz und arbeitet in seiner Heimatgemeinde in der Einbürgerungskommission mit. Denn seit er den Schweizer Pass hat, darf er nicht nur abstimmen und wählen, sondern auch politische Ämter übernehmen.
Vurma: «Wollte etwas zu sagen haben»
Jiri Vurma kam im Dezember 1968 nach dem Einmarsch der russischen Truppen in Tschechien - das Ende des Prager Frühlings - in die Schweiz. 14 Jahre später liess er sich in Aarau einbürgern und büffelte Schweizer Geschichte für die Prüfung. «Ich wollte etwas zu sagen haben, mich äussern können.» Noch heute geht der Fotograf fleissig wählen und abstimmen. Aufgrund der Ereignisse in seiner Heimat liegt ihm das politische Mitspracherecht am Herzen.
Kraljevic: Zwei Herzen in der Brust
Wenn die Profispielerin Mateja Kraljevic auf dem Tennisplatz den Schläger schwingt, ist sie ganz Schweizerin. Die 15-jährige Kroatin wurde vor sechs Jahren mit ihren Eltern in Reinach eingebürgert. Wenn die Schweiz gegen Kroatien Fussball spielt, schlage ihr Herz zwar für Kroatien. «Aber ich fühle mich als Schweizerin, ich bin hier geboren und habe hier die Schulen besucht.»
Hayek: 1964 zum Schweizer
Nicolas G. Hayek - sein Vater war Amerikaner, seine Mutter Libanesin - wurde vor 44 Jahren in der Gemeinde Meisterschwanden eingebürgert. Lange bevor er zum Schweizer Uhrenkönig aufgestiegen war. Letztes Jahr wurde er sogar Ehrenbürger.