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Schweiz
Ein Konflikt in den eigenen Reihen gefährdet die rotgrüne Mehrheit im Kanton Bern, wie Recherchen der Zeitung «Sonntag» zeigen. Auslöser der Krise ist die Ankündigung des bernjurassischen Seperatisten und SP-Grossrats Maxime Zuber, in den Regierungsratswahlen am 28. März gegen den amtierenden jurassischen SP-Magistraten und Gesundheitsdirektor Philippe Perrenoud anzutreten.
Der Berner Jura hat gemäss Verfassung Anspruch auf einen Regierungsratssitz. Mit Zubers Kandidatur balgen sich jetzt zwei SP-Kandidaten um den Jura-Sitz - und könnten so FDP-Kandidat Sylvain Astier den Weg in die Regierung ebnen. Wochenlang hat die Berner SP-Parteileitung hinter den Kulissen versucht, Zuber von seiner Kandidatur abzuhalten. SP-Chef Christian Levrat leitete als Vermittler gar mehrere Krisengespräche. Doch Zuber wollte als Gegenleistung für seinen Verzicht auf der Kandidatenliste für die Nationalratswahlen 2011 doppelt aufgeführt werden.
Das hätte ihm praktisch die Wahl garantiert. «Für uns ist das nicht in Frage gekommen», sagt die Berner SP-Präsidentin Irène Marti Anliker gegenüber dem "Sonntag". Sie rechnet damit, dass Zuber kandidieren wird. Die Parteileitung habe ihm immerhin abringen können, dass er trotz seiner Gegenkandidatur auch Perrenoud unterstützt. Die Gefahr für Rotgrün ist damit aber nicht gebannt. «Es wäre niederschmetternd, wenn wir deswegen unsere Mehrheit verlieren würden», so Marti Anliker.