Der Umwelt zuliebe
WWF empfiehlt maximal 14 Gramm Fleisch pro Tag – Metzger und Konsumenten sind nicht begeistert

Die Umweltorganisation WWF propagiert eine planetenkompatible Ernährung. Für die Schweizer Bevölkerung sei es möglich, täglich mit der Wahl des Essens ein Zeichen für die Umwelt zu setzen. Metzgerin Christine Speck sieht das anders.

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Metzgerin Christine Speck von der Metzgerei Speck in Aarau-Rohr sieht den Sinn der Forderung nicht: «Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört Fleisch dazu. Und dann Soja aus China essen, macht für mich keinen Sinn». Diese Worte geäussert gegenüber dem Regionalfernsehsender TeleM1 sind die Reaktion auf eine Kampagne der Umwelt-NGO WWF.

Diese teilte am Freitag mit, dass der WWF deshalb die internationale Plattform «Planet Based Diets» (deutsch: planetenkompatible Ernährung) lanciere. Die Plattform soll aufzeigen, wie die Wahl von Lebensmitteln dazu beitrage, einen gesunden Planeten und eine gesunde Ernährung für die Menschen zu gewährleisten. Es werden Massnahmen und Empfehlungen für 147 Länder definiert.

Der Grund für diese Kampagne sei, dass die Klimakrise und die Zerstörung der Natur massgeblich durch das Ernährungssystem angetrieben würden. «Wer besonders gesund und klimafreundlich sein will, ernährt sich vegetarisch, oder verzichtet auf alle tierischen Lebensmittel und lebt vegan», stellt der WWF weiter fest.

Unser Ernährungsstil sei die Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt. Die Nahrungsmittelproduktion sei für 70 Prozent des Verlusts der biologischen Vielfalt auf dem Land und für 50 Prozent im Süsswasser verantwortlich.

Die Meinungen der Konsumenten gehen auseinander. Verständnis ist da aber auf «chemisches Fleisch» habe man dann also keine Lust. Dem Argument der Metzgerin Speck, dass Fleisch zu einer gesunden Ernährung gehöre hält der Umweltverband WWF entgegen.

Wenn Schweizerinnen und Schweizer weniger Fleisch und Milchprodukte konsumieren würden, wäre ein Umbau der Schweizer Landwirtschaft auf eine graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion möglich. Diese könnte dann die benötigten Proteine in Form von von Hülsenfrüchten, Nüssen und anderen Pflanzensamen decken. (mma/sda)