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Wozu braucht Google Standorte drahtloser Netzwerke?

Heutige Handys sind häufig mit einem GPS-Modul ausgerüstet, das eine Satellitenortung ermöglicht. So kann sich der Nutzer unterwegs einfach zurechtfinden. Aber weil der Sender Sichtkontakt zu Satelliten benötigt, stösst das System gerade in Häuserschluchten oder Bergtälern schnell an seine Grenzen. Kritiker bemängeln zudem deren Grösse und Stromverbrauch.

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Wozu braucht Google Standorte drahtloser Netzwerke?
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 Auf seiner Webseite präsentiert Skyhook seinen Fortschritt beim Erfassen von Funknetzwerken. Hier die Schweiz...
 ... und hier zum Vergleich die Abdeckung in New York.

Wozu braucht Google Standorte drahtloser Netzwerke?

Keystone

Hier wollen nun Unternehmen wie Google oder Skyhook einspringen: Sie arbeiten an einem neuen Verfahren, das eine Positionsbestimmung mit Hilfe von WLAN-Netzwerken ermöglicht. Denn Funksignale drahtloser Heimnetzwerke durchdringen Mauern und Wände - ideal für Ortungen in urbanem Gebiet oder Innenräumen. Dazu wird aus der Funkstärke eines Netzwerks der Abstand zu diesem errechnet. Überschneiden sich mehrere Netzwerke, lässt sich daraus die eigene Position ableiten.

Damit diese Technologie genutzt werden kann, müssen die Netzwerke zuerst kartiert werden. Dazu fahren alleine für Skyhook rund 500 mit Sensoren ausgerüstete Fahrzeuge ganze Städte ab. Wieviele für Google unterwegs sind, ist uns nicht bekannt. Unterwegs messen sie wiederum die Signalstärke von Netzwerken und bestimmen so deren Position auf der Karte. Diese und den Namen des Netzwerks speichern sie ab.

Probleme mit dem Datenschutz

Und hier kommt der erste Haken: Verwendet jemand den eigenen Namen zur Kennzeichnung seines Netzwerks, geraten die Firmen in Konflikt mit dem Datenschutz (a-z.ch berichtete). Und bereits in Vorstädten ist die Dichte an Netzwerken schon so weit gesunken, dass Ortungen nur noch sehr ungenau möglich sind - wenn überhaupt.

Zukunftsmusik

Die Lösung für die nähere Zukunft werden deshalb Systeme sein, die mehrere Methoden beherrschen und je nach Standort mit der jeweils besten arbeiten können.

Als erstes und bislang einziges Gerät ist das iPhone mit der passenden Technologie von Skyhook ausgerüstet. Motorola hat den Schritt für die meisten seiner kommenden Handymodelle angekündigt. (mik)