Polizei
«Wir geben der Idee eine Chance»

Im Minimum fünf Regionalpolizisten sollen dereinst für die Sicherheit rechts der Limmat sorgen. Auch wenn sich Geroldswil nicht an diesem Projekt beteiligt, wollen die anderen Gemeinden die Idee weiterverfolgen.

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Kantonspolizei

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Limmattaler Zeitung

Sandro Zimmerli

«Es hat sich angedeutet», sagt Paul Studer. Der Oetwiler Gemeindepräsident zeigt sich wenig überrascht, dass der Gemeinderat Geroldswil einem möglichen Polizeiverbund rechts der Limmat nicht beitreten will (wir berichteten). Der Entscheid habe aber keinen Einfluss darauf, die Diskussion mit den anderen drei Gemeinden - Oberengstringen, Unterengstringen und Weiningen - weiterzuführen.

Allerdings, so Studer, habe sich die Situation durch den Entscheid von Geroldswil doch ein wenig verändert. «Wir in Oetwil wären in einem möglichen Polizeiverbund von den anderen Gemeinden abgeschnitten. Ich glaube jedoch nicht, dass das ein Problem ist», hält er fest. Geografisch gesehen sei es aber sinnvoll, wenn sich der Standort des Verbundes in Weiningen befinden würde.

Dies ist auch der aktuellste Stand der seit langem geführten Diskussion um einen gemeinsamen Polizeiverbund auf der rechten Limmatseite. So wurde den fünf Gemeinden von den Polizeivorständen von Unterengstringen und Weiningen jüngst der Vorschlag unterbreitet, in Weiningen einen zentralen Posten mit acht Polizisten einzurichten.

Zwei Polizisten für Geroldswil

Dieser Vorschlag führte in Geroldswil zu Diskussion im Gemeinderat und im Endeffekt zum Entscheid dem Verbund nicht beizutreten. So sei man, heisst es in der Mitteilung der Geroldswiler Exekutive, zum Schluss gekommen, dass es besser sei, eine zweite Polizeistelle in der Gemeinde zu schaffen. Mit einem zweiten Polizisten könne die Stellvertretung und somit eine lückenlose Anwesenheit von Ordnungskräften bewerkstelligt werden. Nachtpatrouillen würden mit dem eigenen Personal erfolgen. So könnten Einsparungen erzielt werden, da beispielsweise der Beitrag an die Kantonspolizei entfallen würde.

In Oberengstringen, wo die polizeilichen Aufgaben von der Kantonspolizei übernommen werden, zeigt man sich mit der Zusammenarbeit zufrieden. «Die Leistung der Kantonspolizei ist hervorragend», sagt Gemeindepräsident Reto Cavegn. Trotzdem: «Wir geben der Idee eines regionalen Polizeiverbundes eine Chance. Mit dem Vorschlag eines zentralen Postens in Weiningen liegt erstmals ein konkretes Projekt vor», so Cavegn.

Mehr Sicherheit für Polizisten

Auch aus Sicht von Weiningen ändert der Entscheid von Geroldswil nichts daran, die Idee des Polizeiverbundes weiterzuverfolgen. «Wir werden mit den anderen drei Gemeinden an den Grundlagen eines solchen Verbundes arbeiten», sagt Sicherheitsvorstand Hans-Ulrich Furrer. Aus seiner Sicht müsste ein solcher im Minimum aus fünf Polizisten und einem Sachbearbeiter bestehen. «In Weiningen ist ein Polizist angestellt. Er macht seine Arbeit gut. Trotzdem ist eine Stelle zu wenig», so Furrer. Aus Sicherheitsgründen müssten mindestens zwei Polizisten miteinander auf Patrouille gehen. Zumindest in der Nacht. «Bei fünf Polizisten wäre das gewährleistet. Auch die Stellvertretungen wären dann geregelt. Allerdings wären mir acht Polizisten lieber. Je mehr Stellen, desto schlagkräftiger ist man», hält er fest.

Diese Meinung vertritt auch Unterengstringens Polizeivorstand Rolf Stucki. «Zwei Polizisten alleine reichen nicht aus. Wir wollen an der Idee eines regionalen Verbundes weiterarbeiten.»