Brenda Mäder
«Wir brauchen eine Verjüngung»

Brenda Mäder, seit März 2010 Präsidentin der Jungfreisinnigen, fordert eine starke Verjüngung der Partei. Nachwustalente gäbe es genug, sagt die 23-jährige Thurgauerin, die an der Universität St.Gallen studiert.

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Tobias Gafafer

Frau Mäder, die FDP entscheidet heute an der Delegiertenversammlung über ihre Weissgeld-Strategie. Wie stehen Sie als Nachwuchshoffnung zur Diskussion?

Brenda Mäder: Wir haben uns bewusst herausgehalten, weil es nicht unbedingt das jungfreisinnige Thema ist. Plötzlich ist jeder zum Finanzexperten geworden.

Was ist da schiefgelaufen? Präsident Fulvio Pelli wollte die FDP auf einen Kurs bringen, inzwischen ist die Weissgeld-Strategie bereits stark verwässert.

Mäder: Ich spreche nicht von einer Verwässerung. Das Problem ist vielmehr, dass die Vorschläge, die zur Diskussion standen, schon wie eine beschlossene Sache präsentiert wurden. Es war ein interner Prozess, der an der Öffentlichkeit ausgetragen wurde.

Für Aussenstehende gibt die FDP damit ein ziemlich konfuses Bild ab.

Mäder: Wenn sich zwei FDP-Parlamentarier in der Zeitung an den Kragen gehen, dann ist bei der Diskussion tatsächlich etwas schiefgelaufen.

Die Weissgeld-Diskussion zeigt doch exemplarisch das Dilemma der FDP: Sie spricht mit zu vielen Stimmen.

Mäder: Dass es auch einmal andere Meinungen gibt, gehört zu einer liberalen Partei. Es würde aber einen besseren Eindruck machen, wenn sich manche Exponenten etwas zurückhielten. Persönliche Attacken schaden der FDP.

Wie ist es als Jungpolitikerin, in einer Partei zu sein, die fast jede Wahl verliert?

Mäder: Wir haben nicht einfach eine Wahl nach der anderen verloren. Natürlich war Bern eine Niederlage. Aber es gibt durchaus auch Kantone, in denen wir gewonnen haben.

Wollen Sie die FDP denn als Gewinnerpartei bezeichnen?

Mäder: Noch nicht. Dazu braucht es erst ein Stück Arbeit – und alles ist möglich. Vor allem sehe ich viele talentierte Nachwuchskräfte, die eine grosse Freude an der Politik haben.

Wie ist die Wende zu schaffen?

Mäder: Wir brauchen eine starke Verjüngung. Bei den Nationalratswahlen 2011 sollte in jedem Kanton ein jungfreisinniger Kandidat antreten. Die Jungfreisinnigen haben viele kantonale Initiativen zustande gebracht.