Wetter
Historisch trockener März zeichnet sich ab

So wenig Regen wie in diesem März gab es seit Messbeginn praktisch nie. Dafür verantwortlich ist ein Omegahoch. Es bleibt weiter trocken.

Mark Walther
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Luzern: 0. Cham: 0,1. Altdorf: 0,6. Diese drei Zentralschweizer Wetterstationen haben im aktuellen Monat noch nicht einen Millimeter Regen verzeichnet.

Weil es in den nächsten Tagen trocken bleibt, ist jetzt schon klar, dass dieser März einer der regenärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Zum Vergleich: In Luzern fällt in einem durchschnittlichen März 75,4 Millimeter Niederschlag (Normperiode 1991 bis 2020).

Einige Orte dürften sogar einen neuen Dürrerekord verzeichnen. In Luzern, Altdorf und Engelberg gehen die Messreihen von Meteo Schweiz bis 1864 zurück, in Cham bis 1961.

Nicht nur in der Zentralschweiz, auch in der Nordwest- und Ostschweiz und im Tessin ist es aussergewöhnlich trocken. Grund dafür ist die sogenannte Omega-Wetterlage, die seit Anfang März unser Wetter bestimmt. Meteorologen bezeichnen so ein stabiles Hochdruckgebiet, dessen Zentrum nördlich von uns liegt. Es wird im Westen und Osten von Tiefdruckgebieten flankiert, die um das Hoch herumgeführt werden. Die Strömung nimmt die Form des griechischen Buchstabens Omega an:

Unterbrochen wurde das schöne Wetter nur kurz von einer südwestlichen Strömung – die Tage des Saharastaubs –, ehe sich das Omegahoch wieder verstärkte. Ein Omegahoch hatte der Schweiz auch den Hitzesommer 2003 beschert.

Die aussergewöhnliche Trockenheit folgt auf Monate, die mehrheitlich ebenfalls zu trocken waren. Dafür war der vergangene Sommer reich an Regen:

Von dem verregneten Sommer profitieren wir jetzt. «Die Wasservorräte sind nicht schlecht», sagt Klimatologe Stephan Bader von Meteo Schweiz. Zu Beginn des Winters habe es in höheren Lagen der Alpennordseite ausserdem relativ viel Schnee gegeben und im Februar fiel in den Zentral- und Ostalpen ebenfalls reichlich Niederschlag.

Feuerverbot im Tessin

Für die Vegetation ist die Regenknappheit bislang kein Problem. Morgens war es bis jetzt relativ kalt. Die Bäume warten mit dem Austreiben, benötigen dadurch nicht viel Wasser. Mit steigenden Temperaturen ändert sich das aber schnell.

Der ausbleibende Regen verstärkt allerdings die Gefahr von Waldbränden. Im Kanton Uri sind Feuer nur auf festeingerichteten Feuerstellen erlaubt. Im Tessin und Teilen des Kantons Graubünden gilt sogar ein absolutes Feuerverbot im Freien. Und auch in Luzern wurde am Donnerstag die Situation neu beurteilt: Seither gilt Gefahrenstufe 3, was einer erheblichen Waldbrandgefahr entspricht. Damit sind im Wald und in Waldesnähe Feuer nur noch auf fest eingerichteten Feuerstellen erlaubt.

Bis nächsten Mittwoch dürfte es trocken bleiben. Erst dann könnte es ein paar Regentropfen geben – grössere Mengen erwarten die Meteorologen aber nicht.