Fragestunde
«Weniger als zehn»: Was Parmelin über die vermissten Aarauer Handgranaten weiss

Die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri wollte von Verteidigungsminister Parmelin wissen, wie es um die Ermittlungen im Fall der Sprengmittel steht, die vor sechs Monaten aus einer Aarauer Rekrutenschule verschwanden. Jetzt gab er in der Fragestunde Antwort.

Christoph Zehnder
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VBS-Chef Guy Parmelin wurde im Nationalrat nach dem verschwundenen Sprengstoff gefragt.

VBS-Chef Guy Parmelin wurde im Nationalrat nach dem verschwundenen Sprengstoff gefragt.

Keystone

Auch sechs Monate nach dem Verschwinden einer grösseren Menge von Sprengmittel aus einer Aarauer Rekrutenschule gibt es keine neue Erkenntnisse über deren Verbleib. Grund genug für Yvonne Feri, im Parlament nachzuhaken. Die Aargauer SP-Nationalrätin wollte in der Fragestunde des Nationalrats in der Frühlingssession von Verteidigungsminister Guy Parmelin wissen, wie es um die Ermittlungen steht.

Da die Untersuchungen der Militärjustiz noch im Gange seien, werden bisherige Erkenntnisse aus dem Fall derzeit nicht mitgeteilt, erklärte Parmelin. Der SVP-Bundesrat konnte denn auch nicht sagen, wann mit einem Abschluss der Untersuchungen zu rechnen ist.

Nur wenig konkreter war Parmelin bei der Nennung der verschwundenen Sprengmittel. Demnach handelt es sich um «mehrere Kilogramm Sprengstoff, Zünder und weniger als zehn Übungshandgranaten.» Nach dem Bekanntwerden des Materialverlusts im vergangenen September war nebst Sprengstoff und Zünder stets von «zahlreichen» Handgranaten die Rede.

Sicherheitsmassnahmen verstärkt

Yvonne Feri hat sich im Zusammenhang mit den verschwundenen Sprengmitteln bereits früher kritisch geäussert. «Das Controlling hat versagt», sagte sie erst vor kurzem gegenüber der «Nordwestschweiz». Es müsse jederzeit klar dokumentiert sein, wo sich gefährliches Material befinde.

Tatsächlich hat die Armee als Folge des mutmasslichen Sprengstoff-Diebstahl die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, wie Guy Parmelin am Montag ausführte. «Die Armee hat ein Gesamtinventar aller Arten von Munition erstellt und das Prinzip der doppelten Kontrolle verstärkt», sagte er. Auch im Bereich Lagerung, Transport und Überwachung wurden verschiedene Massnahmen durchgeführt. Welche dies sind, wollte Parmelin aus Gründen der Sicherheit nicht verraten.