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Wegen der Terrorgefahr rüsten mehrere Kantonspolizeien auf. Das meldet "10vor10" am Dienstagabend. Sie hätten Sturmgewehre bestellt, die auch Streifenpolizisten einsetzen sollen. Dies bestätigt Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten.
Der Grund für diese Massnahme seien die Anschläge im vergangenen Jahr in Frankreich. Sie hätten Schweizer Polizeikorps zum Überdenken ihrer Strategie angeregt. Recherchen von «10vor10» zeigen: Damit ändert sich auch der Polizeieinsatz. Konkrete Auswirkung: Patrouillen sollen möglichst rasch auf Attentäter mit schweren Waffen reagieren können, dafür benötigen sie selber neues Gerät – und zwar Sturmgewehre, wie sie in der Armee eingesetzt werden.
Im Normalfall sind Polizisten auf Patrouille mit Pistole oder Maschinenpistole bewaffnet. Laut Stefan Blättler wurden die stärkeren Sturmgewehre in den vergangene Monaten in mehreren Kantonen angeschafft, unter anderem in Bern. Welche weiteren Korps ebenfalls aufgerüstet haben, wollte Blättler nicht ausführen. Es handle sich aber um „mehrere“. Gemäss Recherchen von 10vor10 hat auch die Kantonspolizei St. Gallen Sturmgewehre angeschafft.
Bereits im Frühjahr hatte die Kantonspolizei Aargau eine entsprechende Beschaffung kommuniziert. Die Kantonspolizei Zürich hat darauf verzichtet; die Sondereinheit "Diamant" sei im Kanton Zürich aus topografischen Gründen rascher vor Ort als andernorts, begründet ein Sprecher die Entscheidung. Die Sondereinheiten verfügen seit längerem über stärkere Bewaffnung als die normalen Polizisten.