Endlich grünes Licht für die Sanierung des Sissler Hallenbades: Nach über einstündiger Behandlung des wichtigsten Traktandums hiessen 148 von 182 anwesenden Stimmberechtigten den beantragten Rahmenkredit von 4,5 Millionen Franken gut.
Werner Hostettler
Es war zu erwarten, dass der Antrag des Gemeinderates, für Sanierungen und Erweiterungen des 30-jährigen Hallenbades sei ein maximaler Kredit von 4,5 Millionen Franken zu bewilligen, nicht nur für einen Grossaufmarsch der Stimmbürger sorgen, sondern auch lebhafte Diskussionen auslösen werde. In der Tat hatten am
Donnerstagabend von den derzeit 868 Stimmberechtigten deren 182, also beachtliche 20,96 Prozent, den Weg in die Turnhalle gefunden. Ein Resultat, das laut Gemeindeschreiber Karl Widmer während seiner 40-jährigen Amtszeit nur einmal (noch) höher lag. Welcher Bedeutung das Haupttraktandum der Gemeindeversammlung beigemessen wurde, bestätigt zudem die Tatsache, dass dessen Behandlung 75 Minuten, oder anders gesagt, ziemlich genau die Hälfte der Versammlungsdauer in Anspruch nahm.
Kein Pestalozzi der Region
Wenn sich während der Diskussionsrunde nicht mehr negative Stimmen zu Wort meldeten, dann lag dies in erster Linie daran, dass Gemeindeammann Rainer Schaub den Kreditantrag eine halbe Stunde lang erläuterte, begründete und feststellte: «Es gilt nun, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.» Schaub versicherte unter anderem auch, dass eine Bewilligung des Kredites keine Steuerfusserhöhung nach sich ziehe. Auf der anderen Seite werde aber ein Defizit bestehen bleiben, allerdings nicht mehr in der gleichen Höhe wie heute.
Die lebhafte Diskussion schloss alt Gemeindeammann Wilfried Käser mit der Feststellung ab, die Gemeinde Sisseln könne es sich leisten und sie sei sogar dazu verpflichtet, etwas für die Region zu tun: «Es geht darum, mit attraktiven Angeboten wie eben unserem Hallenbad mehr Leute anzuziehen.» Gemeindeammann Rainer Schaub betonte, Sisseln erwarte aber auch eine Unterstützung vonseiten der profitierenden Gemeinden der Region: «Es darf nicht sein, dass wir der Pestalozzi für die ganze Umgebung sind.»
Realisation nicht vor 2011
Was sich während der Diskussion immer stärker herauskristallisierte, wurde dann auch Tatsache: Der Kreditantrag wurde mit beachtlichen 148 Stimmen bewilligt. Was Rainer Schaub so kommentierte: «Dieses Resultat erfüllt mich persönlich mit unglaublicher Freude und Stolz.» Zur Frage nach dem weiteren Terminplan stellte er fest, dass die Sanierung und Erweiterung des Hallenbades frühestens im Sommer 2011 realisiert werden könne. Es sei mit einer Bauzeit von zweieinhalb Monaten zu rechnen, und: «Wir wollen ganz klar keine chaotische Planung.»
Das Hallenbad, seit vielen Jahren eines der Markenzeichen von Sisseln, wird also in etwa zwei Jahren, kombiniert mit Aussenrutschbahn und Bistro-light-Anbau, in neuem Glanz erstrahlen und die kleinen und grossen Besucher von dies- und jenseits des Rheins für mindestens weitere 30 Jahre anlocken.