Das Dach leckt, die Notausgänge entsprechen nicht mehr den heutigen Vorschriften, die Militärküche im Untergeschoss ist alt. Rupperswil nimmt die Sanierung des alten Mehrzweckgebäudes in Angriff.
Irena Jurinak
Eine neue und moderne Küche, ein einladendes Foyer und einen Lift soll das alte Mehrzweckgebäude an der Gartenstrasse dank dem 3,8 Millionen Franken teuren Umbau unter anderem bekommen. Der Gemeinderat Rupperswil stellte das Bauprojekt am Donnerstagabend öffentlich vor. In zwei Wochen entscheidet die Gemeindeversammlung über den Kredit.
Seit längerem denkt Rupperswil über die Umnutzung und Sanierung des alten Mehrzweckgebäudes (MZB) an der Gartenstrasse nach. Im Zusammenhang mit dem Bau des 10 Millionen Franken teuren Stapfenackerhauses wurde das Thema aktuell. Im Mai vor vier Jahren sagte die Gemeindeversammlung Ja zur «strategischen Planung öffentliche Gebäude + Anlagen». Dazu gehörte unter anderem die Sanierung des alten MZG für 3 Millionen. Vor einem Jahr genehmigten die Rupperswiler einen Projektierungskredit, nun liegt ein detailliertes Bauprojekt für die Sanierung vor. (ju)
Am markantesten ist der neue Anbau im Obergeschoss über der Gemeindewerkstatt. Dort entstehen eine moderne Küche, ein Foyer mit Balkon und neue WC-Anlagen. Anstelle der bisherigen WC-Anlagen wird ein Bühnenraum für Requisiten oder Kulissen gebaut. Die Bühne im Saal wird fix erstellt und mit neuen Licht- und Soundanlagen ausgerüstet. Ausserdem bekommt der Saal eine neue Lüftung und Beleuchtung.
Für Minergie reicht es nicht
Am ganzen Gebäude werden Fenster und Lamellenstoren erneuert, die Wände isoliert und verkleidet. Die Flachdächer werden saniert, nachisoliert und es werden Lichtkuppeln eingebaut. Der Minergiestandard sei wegen der grossen Tore im Erdgeschoss ökonomisch kaum realisierbar. Im Ausgleich dazu wird das Gebäude an die Holzschnitzelheizung angeschlossen. Neben dem Haupteingang im Erdgeschoss wird ein Lift eingebaut und das 32 Jahre alte Gebäude wird rollstuhlgängig gemacht.
Der Rohbau inklusive Fenster, Fassaden, Maler etc. kostet rund 2,1 Millionen Franken. Küchen- und Bühneneinrichtung rund 350 000 Franken, neues Mobiliar 100 000 Franken, die Aussenanlagen 220 000 Franken. Mit 900 000 Franken schlagen die Baunebenkosten zu Buche.
Investieren trotz Krise
Die politische Diskussion darüber, ob man den Umbau jetzt durchführen soll, wurde am Infoabend (noch) nicht geführt. In der Investitionsrechnung schlagen 2010 nicht nur eine Million Franken für das Mehrzweckgebäude zu Buche, sondern auch zwei Millionen für den Fussballplatz Stockhard.
Gemeindeammann Rudolf Hediger erklärte, man wolle nicht Geld für Reparaturen ausgeben, wenn die Sanierung früher oder später doch anstehe. Die Steuereinnahmen seien wegen der Krise zwar zurückgegangen. «Wenn wir für unsere Handwerker Arbeit schaffen, können sie ihre Steuern besser bezahlen», scherzte er und zeigte auf, dass die Nettoschuld 2010 wieder unter der Verschuldungsgrenze liegen wird. Man wisse auch noch nicht, ob in den kommenden Jahren weitere Investitionen anstünden. Läuft alles nach Plan, wäre im Juli 2010 Baubeginn.