Öffentlicher Verkehr
Unfallrekord: 50 Prozent mehr schwere Personenunfälle bei der SBB

Bei Zwischenfällen in Bussen, in der Bahn und in Trams haben sich in der Schweiz in den vergangenen fünf Jahren 2395 Personen Verletzungen zugezogen, wie die «Sonntags Zeitung» berichtet. Das Bundesamt für Verkehr prüft Massnahmen.

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Bei den SBB ist die Zahl der Schwerverletzten um 50 Prozent gestiegen.

Bei den SBB ist die Zahl der Schwerverletzten um 50 Prozent gestiegen.

Keystone

Laut dem vom Bundesamts für Verkehr (BAV) geführten Register nahm die Zahl der Personenunfälle mit Schwerverletzten bei den Bahnen im letzten Jahr um 30 Prozent zu. Bei den SBB stieg diese Zahl gar um 50 Prozent. Das ergibt eine Auswertung der nationalen Ereignisdatenbank (NEDB) durch die «Sonntags Zeitung».

Deshalb prüft das BAV gegenwärtig, ob Massnahmen getroffen werden müssen, beispielsweise die Anpassungen bei den technischen Vorgaben oder Änderungen betrieblicher Abläufe. «Die SBB ist bestrebt, die Sicherheit weiter zu verbessern», schreibt der Mediendienst der Transportunternehmung in einer Stellungnahme.

Am gefährlichsten ist es im Bus

Am meisten Zwischenfälle mit Schwer- oder Leichtverletzten ereignen sich gemäss der Datenbankauswertung in Bussen. Nach einem Rückgang erreichten diese im vergangenen Jahr wieder einen Höchstwert.

Gefährlich wird es für stehende Passagiere, wenn ein Bus-Chauffeur im hektischen Stadtverkehr unvermittelt bremsen muss oder abrupt beschleunigt. Bei solchen Ruckunfällen verletzten sich in Bussen in den vergangenen fünf Jahren 665 Personen.

2030: 64 Prozent mehr Senioren unterwegs

Eine weitere Gefahrenzone mit über 1000 Verletzten bei Bahn, Bus und Tram sind die Türen. Beim Ein- und Aussteigen verletzten sich oft ältere Passagiere. Mehrere Verkehrsbetriebe bieten Senioren deshalb Kurse fürs gefahrlose benutzen der Verkehrsmittel an.

Sie raten beispielsweise, den Rollator im überfüllten Bus nicht als Sitzfläche zu benutzen, da dieser kippen oder wegrutschen kann. Die Behörden rechnen, dass in fünfzehn Jahren in der Schweiz rund 714 000 über 65-jährigen mit öffentliche Verkehrsmitteln unterwegs sein werden.

Das ist eine Zunahme gegenüber heute von 64 Prozent. Entsprechend wird sich das Problem der Unfälle von Senioren in öffentlichen Verkehrsmitteln in den kommenden Jahren verschärfen.