Lengnau
Um 21.30 Uhr ist Schluss

Wird das neue Polizeireglement von der Einwohnergemeindeversammlung Lengnau am 3. Dezember angenommen, hat dies Auswirkungen für schulpflichtige Jugendliche. Der «Teentreff» der reformierten Kirchgemeinde bleibt nicht verschont – und der Kirchgemeinderat hat reagiert.

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Larry Hewitt

Larry Hewitt

Solothurner Zeitung

Jürg Amsler

Der Kirchgemeinderat der Reformierten Kirchgemeinde Lengnau will nicht zuwarten. Für den «Teentreff» an der Bahnhofstrasse 8 in Lengnau gelten bereits jetzt neue Öffnungszeiten. «Der Jugendtreff wird um 21.30 Uhr geschlossen.» Rolf Zehr, Präsident der Kirchgemeinde, begründet den Beschluss des Ratskollegiums mit den Jugendschutzartikeln des neuen Polizeireglementes der Einwohnergemeinde.

Die Gemeindeversammlung hat am 3. Dezember darüber zu befinden. In Artikel 10 des Reglementes steht, dass sich schulpflichtige Jugendliche zwischen 22 und 6 Uhr nur in Begleitung ihrer Sorgeberechtigten oder berechtigter Aufsichtspersonen im öffentlichen Raum aufhalten dürfen. Zehr: «Wir halten uns strikte an diese Bestimmungen.» Nicht nur dies. «Die Kirchgemeinde übernimmt keine Verantwortung für den Nachhauseweg der jungen Besucherinnen und Besucher des Treffs.» Der Kirchgemeindepräsident sagt dazu: «Das ist Sache der Eltern. Sie sollen in die Pflicht genommen werden.»

Wehret den Anfängen

Die Kirchgemeinde lehnt zudem alle Verantwortung ab für Aktivitäten der Jugendlichen ausserhalb des Jugendraumes. Die Verantwortung dafür tragen ebenfalls die Erziehungsberechtigten. Rolf Zehr begründet: «Es kommt ab und zu vor, dass Jugendliche den Treff verlassen. Dagegen können wir nichts haben. Wenn sie auf diesen Touren Alkohol geniessen und angetrunken zurückkehren, werden sie weggewiesen.»

Er achte selber darauf, dass diese Regelung nicht nur von den Jugendlichen, sondern auch von Jugendarbeiter Larry Hewitt rigoros eingehalten werde. «Der Kirchgemeinderat will nicht, dass wegen ein paar wenigen, die sich nicht an die Abmachungen halten können, der Jugendtreff in Verruf kommt.»

Bedürfnis ist vorhanden

Der Kirchgemeindepräsident hat festgestellt, dass ein leichter Besucherrückgang zu verzeichnen ist. Doch das sei nicht so schlimm. Rolf Zehr ist überzeugt, dass mit diesen Massnahmen erzielt wird, dass Auswärtige den «Teentreff» meiden und dieser nur für jene da ist, die ihn als Begegnungsort nützen wollen. «Der Jugendtreff ist bei den Jugendlichen beliebt. Larry Hewitt ist dem Anstrum manchmal kaum gewachsen.»

Rolf Zehr hat eine Erklärung, wieso der Jugendraum neu nur noch klassenweise besucht werden kann. «So können wir Klagen wegen störenden Lärms vorbeugen. Der Kirchgemeinderat verfolgt den Weg der kleinen, aber konsequenten Schritte. Bisher sind wir damit gut gefahren.» Rolf Zehr: «Wir wollen den Jugendlichen und den Eltern Gewähr bieten, dass die Besucherinnen und Besucher des ‹Teentreff› in guter Obhut sind.