Die Ansteckungen mit Covid-19 steigen in den letzten Wochen stark an. Der Bundesrat verzichtet vorerst auf Verschärfungen und setzt auf Eigenverantwortung. Diese ergreifen nun einige Kantone. Eine Übersicht der Massnahmen, die in den letzten Tagen getroffen wurden.
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Bereits seit 1. September galt im Kanton Jura Zertifikatspflicht für Personal von Gesundheitseinrichtungen und bestimmten sozialen Einrichtungen. Letzten Donnerstag führte Basel-Landschaft eine Zertifikatspflicht auch für Besuche in Spitälern und Heimen sowie die Testpflicht für Mitarbeitende in Gesundheitsinstitutionen ein. Basel-Stadt zog am Dienstag nach, Fribourg, Obwalden und Wallis am Donnerstag.
Das Gesundheitspersonal in Obwalden ohne Zertifikat muss sich neu zweimal die Woche testen lassen. Auch im Kanton Solothurn sollen Mitarbeitende von Alters- und Pflegeheimen oder Spitex-Organisationen ab 1. Dezember verpflichtet werden, sich regelmässig zu testen.
Schaffhausen führte am Montag repetitive Pooltests in den Primarschulen ein. Auch an Walliser Schulen ab Sek I wird wieder regelmässig getestet. Appenzell Ausserrhoden kündigte am Mittwoch an, dass präventive Speicheltests für interessierte Betriebe, Schulen oder etwa Vereine wieder möglich sein sollen. In den besonders betroffenen Bündner Regionen Imboden, Landquart und Plessur wird neu zweimal wöchentlich getestet statt wie bisher einmal.
Repetitives Testen an Schulen und Betrieben wird in anderen Kantonen bereits seit längerem eingesetzt.
Ab sofort kann sich die gesamte Bevölkerung im Kanton Zug, die älter ist als 16 Jahre, für die Auffrischimpfung anmelden. Auch im Kanton Luzern ist dies ab sofort möglich – für alle Personen über 16 Jahre, die mit Pfizer geimpft worden sind. Im Kanton Graubünden können sich ab Montag, 29. November, alle Personen ab 16 Jahren eine Drittimpfung besorgen.
In den Kantonen Genf und Waadt setzt man dagegen auf mehr Polizei. So kündigten die jeweiligen Regierungen an, Kontrollen in öffentlichen Einrichtungen, Nachtlokalen oder Restaurants zu verstärken.
Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf sagte in einem Interview mit dem SRF, dass der Kanton die Regel 3G+ für «gewisse Grossanlässe» einführen will. Bei 3G+ gilt Zertifikatspflicht plus Maskenpflicht. Dies sei aber noch keine beschlossene Sache, wie er auf Nachfrage von CH Media am Donnerstag klarstellte. Wann dies so weit sein könnte ist noch unklar, ebenfalls wo die Maskenpflicht gelten soll und wo nicht.
Der St. Galler Gesundheitsvorsteher Bruno Damann sagte gegenüber dem SRF, man habe neue Massnahmen beschlossen, kommuniziere sie aber erst, wenn man sie auch umsetzen wolle. Man sei nahe dran, drastischere Massnahmen zu ergreifen.
Ebenfalls über schärfere Massnahmen diskutiert die Regierung des Kantons Bern. Sie kündigte jedoch an, erst diesen Freitag darüber entscheiden zu wollen. Die übrigen Kantone scheinen zunächst abzuwarten – auch ob nicht allenfalls der Bundesrat doch noch eingreift. So ergänzte etwa die Aargauer Regierung am Mittwoch ihre abwartende Haltung mit der Forderung, dass es nationale Massnahmen brauche, sollte sich die Lage weiter verschärfen.
Stand: 25. November 2021, 17.00 Uhr.