Wahlen
Überraschender Wahlausgang in Knonau

Der fünfköpfige Knonauer Gemeinderat erhält eine Blutauffrischung. Die beiden Neuen, Marianne Mühl und Rico Roth, wurden mit guten Resultaten gewählt. Jean Gut, seit 1986 im Rat, schied als Überzähliger aus. Noch keinen Vorsitz hat die RPK, die sich zuerst kennenlernen will.

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Wahlen Knonau

Wahlen Knonau

Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern

Martin Platter

447 von 1200 Stimmberechtigten haben in Knonau gewählt. Das Gros entschied sich für eine Erneuerung des Gemeinderates. Von den bisherigen schafften nur Walter von Siebenthal (als Mitglied und Präsident), Esther Breitenmoser und Peter Zürcher die Wiederwahl. Jean Gut schied nach 24 Amtsjahren als Überzähliger aus. Erich Erb war bereits vor zwei Jahren zurückgetreten.

«Ich finde es schade, dass Jean die Wahl nicht geschafft hat», drückte von Siebenthal leise Enttäuschung aus. Die Arbeit im Rat habe bei keinem Mitglied Anlass zu Kritik gegeben. Es gelte jedoch, den Volkswillen zu respektieren und nun das neue Kollegium raschmöglich auf die anstehenden Aufgaben einzustimmen, sagte von Siebenthal.

Gut nahm seine Abwahl gefasst zur Kenntnis: «Mir fällt kein Stein aus der Krone, wenn ich nicht mehr im Gemeinderat bin.» Er habe damit rechnen müssen. «Schon bei den letzten Malen wurde ich stets mit dem knappsten Resultat gewählt.» Nach den Gründen gefragt, erklärte der 65-Jährige, dass vermutlich sein Alter eine gewisse Rolle bei den Stimmenden gespielt habe. Selbstkritisch nannte er aber auch seine mangelnde Beliebtheit als möglichen Abwahlgrund. Er sei nie ein bequemer Bürger gewesen, habe seine Meinung stets offen gesagt, auch wenn sie unpopulär gewesen sei.

Amt mit Anstand beenden

Nun gelte es, die Sache mit Anstand zu Ende zu führen, sagte Gut und verweis auf die Amtsübergabe Ende März. Im Gremium galt er gemäss von Siebenthal als «Doyen mit grossem Wissen». Als Tiefbau- und Werkvorstand gleiste Gut das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) auf, in der Wahrnehmung des Gemeindepräsidenten «eine komplexe Aufgabe, die es kompetent weiterzuführen gilt». Gut war zudem Präsident der Energieplanungskommission und hatte die Gemeindewerke, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Landwirtschafts- und Forstwesen sowie Natur- und Heimatschutz unter sich.

Reibungslos verlief der Wahl der fünfköpfigen Rechnungsprüfungskommission, die sich bis auf Franz Baumgartner mit Rémy Kaufmann, Philipp Menzi, Peter Pfiffner und Martina Zingg fast komplett erneuert hat. Keine Wahlempfehlung gab es jedoch fürs Präsidium. Gemäss Baumgartner will man sich zuerst kennenlernen und erst dann einen Präsidenten oder eine Präsidentin für den zweiten Wahlgang vorschlagen.