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Das Klima unter den türkischen Gruppierungen in der Schweiz verschärft sich als Folge des gescheiterten Putsches zunehmend. Insbesondere in den sozialen Medien kursieren hetzerische Kommentare - meist stehen deren Absender dem türkischen Präsidenten Erdogan nahe.
Auf der Plattform Kobik des Bundesamts für Polizei (Fedpol) gab es bereits Meldungen von Türkinnen und Türken, die sich in den sozialen Medien durch Kommentare bedroht fühlen. Auch kantonale Polizeien melden erste Fälle.
«Bislang eingegangene Meldungen deuten auf eine Verschärfung innerhalb verschiedener türkischer Gruppierungen hin», teilt die Kantonspolizei Solothurn der "SonntagsZeitung" mit.
Auch andere Korps sind alarmiert: In Zürich, Bern und Genf heisst es, man beobachte die Situation und stehe in Kontakt mit den Bundesbehörden.
Besonders unter Beschuss stehen die Anhänger der sogenannten Gülen-Bewegung. Erdogan macht das Netzwerk des in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen für den Putsch verantwortlich.
Im Internet rufen Erdogan-Treue dazu auf, Produkte und Geschäfte von Gülen-Anhängern zu boykottieren – auch in der Schweiz. Es kursieren Listen mit hiesigen Firmen, die mit der Gülen-Bewegung in Verbindung stehen. Betroffen sind vor allem Möbel- und Kleider-Produzenten.