No Billag
Thiel wirft Schawinski Nazi-Rhetorik vor – nun sagt die «SonntagsZeitung» Sorry

Der Streit Thiel vs. Schawinski geht in die nächste Runde. Mittendrin die «SonntagsZeitung», die sich nun entschuldigt.

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Thiel schrieb in einem Meinungsbeitrag in der Sonntagszeitung, dass die Sprache im «No-Billag-Buch» von Schawinski ihn an das dritte Reich erinnere.

Thiel schrieb in einem Meinungsbeitrag in der Sonntagszeitung, dass die Sprache im «No-Billag-Buch» von Schawinski ihn an das dritte Reich erinnere.

keystone/twitter/watson

Dass der Satiriker Andreas Thiel und Medienpionier Roger Schawinski nicht gerade die besten Freunde sind, weiss man seit dem legendären Talk, als sich die beiden während und auch nach der Sendung Saures gaben.

Nun kommt es zum nächsten Kapitel der Fehde. Der Auslöser ist ein ganzseitiger Gastkommentar von Andreas Thiel in der «SonntagsZeitung», in welchem er das No-Billag-Buch von Roger Schawinski rezensierte – ziemlich verriss und dabei auch nicht vor Nazi-Vergleichen zurückschreckte.

So reagieren die User in den sozialen Medien

Noch am Sonntag selber zeigten sich Twitter-User irritiert über die Aussagen von Thiel.

So reagierte Roger Schawinski

Roger Schawinski war sehr aufgebracht, wie das Portal persoenlich.com berichtet. So soll er sich am Dienstag während der Mittagspause den Tamedia-Verleger Pietro Supino vorgeknöpft haben.

Zudem äusserte sich Schawinski in der Sendung «TalkTäglich» zum Zeitungsartikel von Andreas Thiel. Über Thiel wolle er nichts sagen, sagte Schawinski zu Beginn. Doch: «Schlimm finde ich, dass die ‹SonntagsZeitung› mir Nazi-Rhetorik unterstellt und mich als Rassist bezeichnet. Das wird noch Folgen haben.»

Letztendlich teilte er dann doch noch gegen Thiel aus: «Er weiss weniger über die Medien als über den Islam.»

So reagierte die «SonntagsZeitung»

Tamedia-Chefredaktor Arthur Rutishauser sieht sich gezwungen, sich zu entschuldigen. «Was Nazi-Vergleiche anbetrifft, bin ich generell für Zurückhaltung. Das ist ein viel zu ernstes Thema für eine No-Billag-Kontroverse», sagt Rutishauser auf Anfrage von «persoenlich.com». Er zeigt sich einsichtig: Die Nazi-Vergleiche hätten herausredigiert werden müssen. «Dass dies nicht geschehen ist, ist ein Fehler, und dafür entschuldige ich mich.»

Schawinski und Thiel mögen sich nicht: Dass sich Thiel dennoch über das Buch von Schawinski auslassen durfte, begründet Rutishauser: «Nachdem Roger Schawinski am Samstag sein Buch vorstellen konnte, wählten wir für den Sonntag einen anderen, sowohl überraschenden wie kritischen Zugang zum Thema, um die Debatte weiterführen zu können.»

Schawinski hat sich noch nicht entschieden, ob er rechtlich gegen den Artikel vorgehen will. (fvo)