Die SVP und das links-grüne Lager mit je einem Mandatsgewinn sind die Sieger der Obersiggenthaler Einwohnerratswahlen, die FDP verliert. Die Mitteparteien CVP und EVP können ihren Bestand halten.
Andreas Tschopp
«Das Resultat liegt in der Tendenz vergangener Jahre und widerspiegelt das Stimmverhalten der Bevölkerung in katholisch geprägten Gebieten», analysiert SVP-Präsident René Berz gelassen den Ausgang der Einwoh-nerratswahlen in Obersiggenthal. Die SVP hat dabei 11 Sitze geholt - obwohl sie nur 10 Kandidierende auf ihrer Liste aufgeführt hatte. Damit kann sie jemanden nachmelden (siehe Box rechts). Dieses Vorgehen stösst beim Präsidenten der CVP, die ihren Bestand von 12 Sitzen halten konnte, auf Unverständnis.
«Das ist fragwürdig», betont Josef E. Sieber, für den die Wahlen persönlich «bitter» geendet haben. Er verliert sein Parlamentsmandat, obwohl er mehr Stimmen als 2005 gemacht und die CVP leicht zugelegt hat. Seine Abwahl sieht Sieber darin begründet, dass «viele bekannte Leute» auf der 21-köpfigen CVP-Liste standen. Von diesen machten zwei neue Leute mehr Stimmen als der CVP-Präsident, der noch keine Aussage dazu machen will, ob er diese Funktion behalten wird.
FDP «froh» über ihre 6 Sitze
Dass die FDP einen Sitz verliert (wie zuvor im Gemeinderat, wo die Partei gar nicht zur Wahl antrat), sei zu erwarten gewesen, meint Sieber mit Verweis auf die «magere Liste» der FDP. Der Präsident, Michael Brandmaier, zeigt sich denn auch «auf eine Art froh» über die 6 Sitze trotz markant geringerem Wähler-anteil (siehe Tabelle unten). Im Ergebnis sieht Brandmaier gesamthaft aber «keine Revolution».
Grüne sind «begeistert» von 2 Sitzen
«Wir sind zufrieden und begeistert über die 2 Sitze», sagt Eva Eliassen. Sie, die bisher der SP-Fraktion angehörte, hat nicht mit diesem Ausgang «gerechnet, aber erhofft». Dass das links-grüne Lager gesamthaft einen Sitz gewann, bewertet SP-Präsident Ueli Zulauf positiv, auch den Wähleranteil von zusammen fast 23 Prozent. Das Resultat der SP allein sei jedoch «nicht befriedigent», sagt Zulauf. Peter Frey von der EVP wertet das Ergebnis als «zufriedenstellend» und freut sich auf die neue Kollegin.