Burkini
SVP-Regierungsräte bewilligen «Burkini»

SVP-Erziehungsdirektoren kommen den Muslimen in einer heiklen Frage entgegen: Sie erlauben den Ganzkörperanzug im Schwimmunterricht. «Der Burkini im Schwimmunterricht ist zulässig», sagte Alex Hürzeler, Erziehungsdirktor des Kantons Aargau, gegenüber der Zeitung «Sonntag».

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Im Burkini am Strand

Im Burkini am Strand

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Wörtlich heisst es in den Leitlinien von Hürzelers Departement: «Den Schülern und Schülerinnen soll die Möglichkeit eingeräumt werden, ihren Körper zu bedecken.» Auch die Thurgauer SVP-Erziehungsdirektorin Monika Knill bewilligt die schwimmtaugliche Burka. «Falls Eltern das wünschen, sollte im Schwimmunterricht den Mädchen das Tragen eines Burkini ermöglicht werden.» Der «Kniefall» sorgt bei der Parteispitze der SVP Schweiz für Ärger. Fraktionspräsident Caspar Baader fordert ein Burkini-Verbot: «Wer bei uns lebt, muss sich integrieren, das heisst: ganz normal am Schwimmunterricht teilnehmen.» Kritik kommt auch von den CVP Frauen Schweiz: «Es ist problematisch, wenn sich schon neunjährige Mädchen verhüllen müssen», sagte Präsidentin Babette Sigg im «Sonntag». Im Islam seien muslimische Mädchen Menschen zweiter Klasse. «Das verträgt sich nicht mit unserer Verfassung.»

Die Burka-Badehose ist nicht die einzige Sonderregelung für Muslime. Da Nacktheit im Islam verpönt sei, empfiehlt der Kanton Aargau den Schulen, «separate Duschen mit Vorhang oder Tür» anbieten oder die Möglichkeit zu schaffen, dass die Schüler «zeitlich gestaffelt» duschen können. Zudem solle während dem Ramadan ein abgespecktes Turnen durchgeführt werden ohne besonders anstrengende körperliche Betätigung - aus Rücksicht auf muslimische Schüler, die fasten.