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Schweiz
Rund eine Woche nach Sarah Böschs Blaufahrt-Eskapade nimmt die Wiler Ortspartei in einer Medienmitteilung Stellung – und verurteilt das Verhalten der Lokalpolitikerin.
Gestern Abend um 20 Uhr begann eine schwierige Sitzung für die Wiler Stadtparlamentarierin Sarah Bösch. Rund eine Woche nach ihrer sonntagabendlichen Blaufahrt, die sie auf Facebook teilte, stand an der SVP-Fraktionssitzung ihr Fall auf der Traktanden-Liste.
In ihrem Communiqué vom Dienstagmorgen verurteilt die Ortsparteil Wil das Verhalten der Lokalpolitikerin: «Die Wiler SVP-Fraktion distanziert sich von den abwertenden Äusserungen in aller Deutlichkeit, welche Sarah Bösch gegenüber den Sicherheitskräften des Kantons St. Gallen gemacht hat», schreibt SVP-Ortsparteipräsident Klaus Rüdiger. Trunkenheit am Steuer sei kein Kavaliersdelikt. Die SVP Fraktion lege grossen Wert auf Glaubwürdigkeit in einem öffentlichen Amt.
Verhaltensregeln für Social Media
Aktuell würde die Fraktion abklären, ob und, wenn ja, unter welchen Bedingungen eine weitere Zusammenarbeit mit Sarah Bösch möglich sei. Zudem würden interne Verhaltensregeln im Umgang mit Social-Media erarbeitet.
Gegenüber «watson» sagt Bruno Dudli, Präsident der SVP-Kreispartei am Dienstagmorgen: «Die Abklärungen sind im Gange. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.»
Die SVP-Politikerin geriet am Sonntagabend vor einer Woche angetrunken in eine Polizeikontrolle. Noch während der Untersuchung regte sie sich auf Facebook über die «schockierende Bürokratie» und die Polizei auf, die sie wie ein Sträfling behandeln würde. Dies obwohl sie mit mehr als 0,8 Promille unterwegs war.
In der Vergangenheit hatte die Politikerin auf Facebook wiederholt nach härterem Durchgreifen seitens der Polizei gefordert. (rar/watson.ch)