Rettungswesen
Streit um Luftrettung: TCS erteilt Ulrich Giezendanner eine Abfuhr

Nun erreicht der Streit um die Luftrettung das nationale Parkett. Der Aargauer Fuhrhalter und SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner lässt seinen Forderungen nach einer nationalen Einsatzzentrale Taten folgen und reicht einen Vorstoss ein.

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Ulrich Giezendanner schliesst einen Angriff der SVP auf die FDP bei den Bundesratswahlen nicht aus (Archiv)

Ulrich Giezendanner schliesst einen Angriff der SVP auf die FDP bei den Bundesratswahlen nicht aus (Archiv)

Keystone

Nun erreicht der Streit um die Luftrettung das nationale Parkett. Der Aargauer Fuhrhalter und SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner lässt seinen Forderungen nach einer nationalen Einsatzzentrale Taten folgen: Die Interpellation mit dem Titel «Koordination der schweizerischen Luftrettung» will er noch diese Woche einreichen. Das berichtet der TV-Sender «Tele M1». Giezendanners Vorstoss ist der erste auf nationaler Ebene, seit der Streit zwischen der Rega und dem TCS aufgeflammt ist.

Der SVP-Nationalrat fordert vom Bundesrat eine Auslegeordnung. Wird er die Luftrettung stärker koordinieren, können sich private Unternehmen an der bestehenden Rega-Einsatzzentrale beteiligen und wird der Bundesrat Ausrüstungs- und Ausbildungsstandards vereinheitlichen?

Zwei Vorfälle in Birr und Spreitenbach liessen Giezendanner handeln: Die Rega wurde aufgeboten, obwohl der TCS näher am Unfallort gewesen wäre. «Ich fordere, dass derjenige Rettungshelikopter zum Einsatz fliegt, der am schnellsten und kostengünstigsten vor Ort ist», so Giezendanner zur «Nordwestschweiz». Jedoch seien die Standards unterschiedlich, sämtliche Rega-Helikopter etwa mit Seilwinden ausgerüstet, der TCS-Heli nicht.

Dickes Lob an die Rega

Mit seiner Forderung stösst der Aargauer Unternehmer bei den Luftrettern auf taube Ohren. «Da der TCS im Wesentlichen im Kanton Aargau für die Primärrettung tätig ist, ist eine nationale Einsatzzentrale für den TCS kein Thema», so Moreno Volpi vom TCS.

Er betont, dass der TCS sein Angebot der Primärrettung nicht auf die Gesamtschweiz ausbauen werde. Im Gegenteil: «Die Rega macht einen guten Job, es braucht keine andere Einsatzdisposition, dort wo nur die Rega tätig ist.» Air-Glaciers, die im Berner Oberland und im Wallis Einsätze fliegt, erteilt Giezendanner ebenfalls eine Abfuhr. Air Zermatt ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar und die Rega will sich zum Vorstoss überhaupt nicht äussern.

Taube Ohren bei den Luftrettern - besser sieht es für Giezendanner au politischer Ebene aus. Bis am Mittwochabend haben 62 Ratsmitglieder den Vorstoss unterzeichnet.