Steg
Steg Rheinfelden: «Runder Tisch» solls nun richten

Den Kampf um Erhalt des alten Kraftwerk-Ensembles mitsamt Eisensteg gibt die IG Pro Steg längst nicht verloren. Sie setzt jetzt alle Hoffnungen auf einen «Runden Tisch» im südbadischen Regierungspräsidium.

Drucken

Peter Rombach

Von Ausweglosigkeit keine Spur: An der Mitgliederversammlung der IG am Montagabend im historischen «Zähringer» neben dem Schweizer Brückenkopf des Stegs zeigen sich die meisten eher trotzig. Präsident Peter Scholer setzt auf Symbolik, als er eine mitgebrachte Fahnenstange dem Auditorium zeigt: «Das Ende ist noch nicht erreicht.» Und er beschwört einen «Motorverein» mit grossen Zielen. «Das Thema muss präsent bleiben.»

Dass es in jüngster Zeit etwas ruhiger um die IG war, begründet Scholer mit «Hintergrundarbeit», vergleicht die Situation mit jener in einem Auge des Hurrikans. «Es ist still, aber da läuft viel, wir sind relativ optimistisch.»

Den Jahresbericht 2009 verkauft er als Erfolgsnummer: Gelungene Initiative für das Moratorium mit dem Ziel, nicht vor 2014 abzureissen, Teilnahme am Weltkongress der Industriedenkmal-Schützer, Verleihung des Heimatschutzpreises Aargau, Initiierung der Studie «Kraftfeld» mit Erhaltungszielen und Nutzungsmöglichkeiten, Treffen mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger auf der Treppe des badischen Rathauses, wo ein «Runder Tisch» versprochen wurde.

Präsident Peter Scholer skizziert das Aktionsprogramm 2010 und dokumentiert damit den festen Willen, keinesfalls die Segel voreilig zu streichen. «Auf deutscher Seite muss nun etwas passieren», lenkt er die Aufmerksamkeit auf den vom Regierungspräsidium Freiburg im Auftrag der Stuttgarter Landesregierung zu organisierenden «Runden Tisch», an dem Behörden- und Verbandsvertreter ebenso teilnehmen sollen wie beide Städte Rheinfelden.

Oberbürgermeister Eberhard Niethammer rechnet mit der «entscheidenden Sitzung» in sechs bis acht Wochen. «Ich gehe nicht von einer Alibi-Veranstaltung aus», wünscht er sich «etwas zu erreichen» und versichert: «Der Steg ist uns wichtig.»

Aus Scholers Sicht besteht der Plan A darin, das Ensemble voll zu erhalten und in einen neuen Abwägungsprozess einzusteigen und letztlich dann die Trägerschaft zu klären. Plan B würde beinhalten, nur den alten Steg provisorisch stehen zu lassen, Plan C wäre der Bau eines neuen Rheinübergangs.

Der Freiburger Historiker Robert Neisen warnt eindringlich: «Das Ensemble fasziniert, der Abriss wäre ein unverzeihlicher Fehler, weil es sich um ein Wunderwerk der Technik- und Industriegeschichte handelt.»