Die CVP-Wähler identifizieren sich am meisten mit ihrem Präsidenten, Christophe Darbellay. SVP-Präsident Toni Brunner polarisiert gegen aussen von allen Parteichefs am stärksten.
CVP-Präsident Christophe Darbellay schneidet bei der CVP-Wählerschaft punkto Glaubwürdigkeit am besten ab. Er erzielt im internen Glaubwürdigkeits-Ranking 84 Prozent. An zweiter Stelle folgt Toni Brunner, der Präsident der SVP, mit 81 Prozent."Hauptgrund hierfür ist, dass beide nach innen nicht polarisieren", wie gfs.bern im dritten SRG-SSR-Wahlbarometer 2015 schreibt.
SP-Präsident Christian Levrat schafft es auf 80 Prozent und FDP-Chef Philipp Müller mit 70 Prozent. Diese Zahlen sind insofern wichtig, als dass aus den bisherigen Wahlbarometer-Befragungen hervorgeht, dass eine gute Stimmung im eigenen Wahlkampf und eine hohe Identifikation mit dem eigenen Parteipräsidenten "eine zentrale Voraussetzung für ein gutes Abschneiden bei den Nationalratswahlen sind."
Bei der parteiübergreifenden Befragung geniessen Darbellay und Levrat mit je 49 Prozent die höchste Glaubwürdigkeit bei den Wahlberechtigten. Auf den Rängen drei und vier folgen Müller mit 45 und Brunner mit 41 Prozent.
Unterschiede je nach Sprachregion
Allerdings fallen die Resultate anders aus, wenn nach Sprachregion unterschieden wird: Für die Romands sind die beiden Westschweizer Parteipräsidenten die glaubwürdigsten, gefolgt von Müller und dem Co-Präsidium der Grünen. Brunner belegt hier den letzten Rang.
Im Tessin führt Müller die Rangliste knapp vor Darbellay und dem GPS-Präsidium an. Die beiden grünen Co-Präsidentinnen schneiden im Tessin sogar deutlich besser ab als in den anderen beiden Sprachregionen. Den letzten Platz belegt auch hier Brunner.
In der Deutschschweiz führt Müller die Liste mit Abstand an. Hinter ihm folgt Levrat auf dem zweiten Rang. Er hat seit dem letzten Wahlbarometer den heute drittplatzierten Darbellay knapp überholt. Die Präsidenten der BDP und GLP teilen sich den dritten Rang gefolgt von den Grünen. Auch hier folgt Brunner als letzter.
Unbekannte Präsidenten von Kleinparteien
Die Befragung zeigt auch, dass der SVP-Parteipräsident am meisten polarisiert: Zwei Drittel halten Bunner für unglaubwürdig. Levrat wird lediglich von 15 Prozent der Befragten als unglaubwürdig bezeichnet, Darbellay von 14 Prozent.
Hingegen fällt auf, dass die Parteipräsidenten von BDP, GLP und Grünen kaum bekannt sind: Martin Landolt (BDP) kennen 35 Prozent der Befragten nicht, Martin Bäumle (GLP) 36 Prozent nicht und das Co-Präsidium bei den Grünen, bestehend aus Regula Rytz und Adèle Thorens ist bei 39 Prozent der Befragten nicht bekannt.