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Die Schweizer Armee lässt Unterwäsche in Indien und Osteuropa herstellen. Menschenrechtsorganisationen üben Kritik.
Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse vergibt einen Auftrag für Armee-Unterwäsche an eine indische Firma. Weiter kommen zwei Schweizer Unternehmen zum Zug, die in Bulgarien und Ungarn produzieren, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet.
Boxershorts, Damenslips und lange Unterhosen im Wert von drei Millionen Franken werden in den drei Billiglohnländern bestellt, zwei Drittel des Betrags werden für Wäsche des indischen Herstellers Amrit Exports aufgewendet.
Laut einem Armasuisse-Sprecher wurden am Firmensitz in Kalkutta die Arbeitsbedingungen überprüft. Zudem sei eine Anhörung durchgeführt worden. Trotzdem wird die Bestellung der Armee in Indien kritisiert. Auch darum, weil Amrit Exports selber mit niedrigen Produktionskosten dank tiefen Löhnen wirbt.
Eine Sprecherin der Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern sieht dies als Alarmzeichen. Sie weist darauf hin, dass die Angestellten so kein existenzsicherndes Einkommen hätten, auch wenn die gesetzlichen Minimallöhne bezahlt würden. (nch)